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Die »Blockade« vor dem Tor

Arminias U 17 unter Trainer Karl-Heinz Koberstein noch ungeschlagen

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). 0:0, 10:0, 0:0, 1:1 - seit Karl-Heinz Koberstein den glücklosen Mark-Oliver Stricker als Cheftrainer des B-Junioren-Regionalligisten DSC Arminia abgelöst hat, hat die Mannschaft noch nicht verloren und in 360 Minuten nur ein einziges Gegentor kassiert, vom FC Schalke 04.

Diese feine Serie könnte, geht es nach Koberstein, gerne noch ein wenig anhalten. Sieben aus fünf lautet seine Parole: Um den Klassenverbleib zu schaffen, sollen im restlichen Saisonverlauf noch sieben Zähler her. Den Anfang von vier Auswärtsspielen in Folge macht heute Abend (18.30 Uhr) die Partie beim SC Preußen Münster, der einen Platz vor dem Tabellenelften aus Bielefeld beheimatet ist.







Ausgerechnet vor diesem wichtigen Spiel ereilte den DSC-Coach eine Hiobsbotschaft: Daniel Althoff zog sich beim Theesener Pfingstturnier eine Blockade im Brustwirbelbereich zu und fällt definitiv aus. »Eine schwerwiegende Schwächung«, bedauert Koberstein. Nun ist Vertreter Philip Rau gefordert. Mit Christian Gieselmann (Bänderriss) ist eine weitere Stammkraft außer Gefecht gesetzt. Michael Hohnstedt und Olcay Turhan haben Prellungen als schmerzhafte Andenken an Celtic Glasgow, Philipp Stüwe (Grippe), Thomas Rath, Ihsan Kalkan (beide Leistenprobleme) sind ebenfalls nicht fit.
Der Klassenverbleib ist doppelt wichtig für die Almbuben, da im Falle des Abstiegs auch die U 16 aus der Westfalen- in die Landesliga zurück müsste. »Die Jungs haben die Qualität«, glaubt er fest an ein Happyend. Einzig die Vergesslichkeit beim Tore schießen bereitet Koberstein Unbehagen. »Wir setzen viele Möglichkeiten in Chancen um, doch im Moment fehlt die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Da ist eine Blockade da, die wir im Moment nicht lösen können«, bedauert er.
Weil die Arminen zwei Spiele Rückstand aufweisen, sind derzeit lauter anstregende »englische Wochen« angesagt. Nach dem heutigen Ausflug nach Münster führt die Reise am Sonntag zum 1. FC Köln (5.). Am Fronleichnamstag heißt der Auswärtsgegner Wuppertaler SV (9.), drei Tage später steht die Aufgabe in Bochum (3.) an. Ein Heimspiel gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund in Eckardsheim beschließt am 5. Juni die Zittersaison.
Beim 32. Internationalen B-Junioren-Pfingstturnier des VfL Theesen spielten sich auch Talente des gastgebenden Landesligisten in die Notizblöcke der Bundesligaspäher. Ausbildung hin, Vereinstreue her: Theesens B-Juniorentrainer Stavros Labidis vertritt den klaren Standpunkt, dass reizvolle Offerten auf jeden Fall angenommen werden sollten. »Wenn ihr im Fußball etwas werden sollt, müsst ihr jede Chance ergreifen«, hat er seinen Schützlingen mit auf den Weg gegeben. »Davon könnt ihr später mal euren Kindern erzählen«.
Labidis zeigte sich besonders angetan vom dänischen Fußball. »Das waren für mich die größten Granaten. Brøndby trainiert nur zwei Mal in der Woche, dann aber jedes Mal bis zu drei Stunden. Und zwar bloß fußballerische und keine taktischen Dinge«. Und weil er so Bauklötze staunte, wurde Labidis von Brøndby eingeladen, mal eine Woche lang in den Trainingsbetrieb reinzuschnuppern. »Das werde ich im Sommer wohl tun«, freut er sich auf die Weiterbildungsmaßnahme in Kopenhagen.
Die Helferschar des VfL Theesen ist von den Vereinen Werder Bremen und Borussia Dortmund als Dankeschön zum Besuch eines Bundesligaspiels eingeladen worden. »Sowas ist immer ein toller Motivationsanreiz. Alle machen das schließlich rein ehrenamtlich«, freut sich Turnierorganisator Michael Haselhorst. Ihm bereitet heuer nur ein Umstand Kopfzerbrechen: »Ich weiß nicht, was wir machen, wenn Pfingstmontag 2006 wirklich kein Feiertag mehr ist«.

Artikel vom 18.05.2005