18.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Kurze Wege führen in
die richtige Richtung«

Hartz IV-Verwaltung soll ins Sennestadthaus ziehen

Sennestadt (WB). Die passive wie aktive Betreuung von Arbeitslosengeld-Beziehern nach »Hartz IV« soll im Süden Bielefelds von Sennestadt und nicht von Brackwede aus erfolgen. Hierfür haben sich die Mitglieder der Sennestädter Bezirksvertretung (BZV) ausgesprochen.

»Kurze Wege führen in die richtige Richtung«, meinte Dr. Jörg van Norden (Bündnis90/Grüne). 40000 Personen (20000 Haushalte), sind in Bielefeld von der neu gegründeten »Arbeitplus in Bielefeld gGmbH«, bei der die Stadt und die Bundesagentur für Arbeit Gesellschafter sind, als Arbeitslose zu verwalten bezüglich Beratung, Vermittlung und der Auszahlung von Arbeitslosengeld inklusive früherer Sozialhilfe. Inklusive rund 12000 Kinder. »Das liegt über dem, was wir erwartet haben«, erklärte stellvertretender Geschäftsführer Jochen Hanke jetzt vor den Mitgliedern der BZV.
1800 Fälle seien in Brackwede zu bearbeiten, 700 in Senne und 900 in Sennestadt. Die Verunsicherung sei groß, die Leistungsbescheide seien für viele Betroffene nicht nachvollziehbar. Außerdem sei die Bundes-Software schlecht und nicht transparent, schilderte Hanke die Probleme für das Fallmanagement-, Vermittlungs- und Geldteam. 800 Widersprüche gegen den Bescheid zum Arbeitslosengeld (ALG2) gibt es bereits. 35 Klageverfahren sind beim Sozialgericht in Detmold anhängig.
Um die Arbeit verwaltungstechnisch zu vereinfachen, wurde ein Ausbau des Brackweder Bezirksamtes um eine dritte Etage für aktive und passive Angebote in Erwägung gezogen. Im Sennestadt ist Platz, es müsste nur umfangreich verkabelt werden. Eine Kostenschätzung hierfür wurde in Auftrag gegeben. Im Juli will die Gesellschafterversammlung von »Arbeitplus« darüber entscheiden, wo man sich niederlassen will.
200 Fälle sollen von einer Person betreut werden. Das ist das Ziel. Jetzt beträgt das Verhältnis 1:230. »Und wir sind dabei, Personen einzustellen«, erklärte Hanke. Hinsichtlich des neuen Domizils von »Arbeitplus« favorisiert auch Elke Klemens (SPD) die Lösung Sennestadt. »Denn«, so meinte die stellvertretende Bezirksvorsteherin, »es ist nicht einzusehen, woanders aufzustocken, wenn hier Räume leer stehen«. Die BZV will in ihrer Juni-Sitzung noch vor der Gesellschafterversammlung einen entsprechenden gemeinsamen Beschluss verabschieden.

Artikel vom 18.05.2005