18.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Der Mühlstein
dient Pfarrer
Dreier als Altar

Gottesdienst an ungewöhnlichem Ort

Von Sebastian Bauer
(Text und Fotos)
Quelle (WB). Mittelalterliche Holzbalken zieren Decke und Wände. Die Besucher sitzen dicht gedrängt zwischen Mühlsteinen und anderen typischen Mühleneinrichtungen. Ein Mühlstein dient gar als Altar.

Ungewöhnlich erschien der Gottesdienst am Pfingstmontag in Niemöllers Mühle in Quelle auf den ersten Blick. Pfarrer Matthias Dreier von der Johannes-Kirchengemeinde hatte in das 470 Jahre alte Gebäude geladen. »Ich jogge regelmäßig an der Mühle. Da kam mir die Idee, hier einen Gottesdienst zu veranstalten«, erklärt Dreier. Erfahrungen mit außergewöhnlichen Orten hat die Kirchengemeinde schon seit längerem. Auf der Hühnenburg und verschiedenen Bauernhöfen der Umgebung war die Johannes-Kirchengemeinde bereits mit Gottesdiensten zu Gast.
Pfingsten war nun ein passender Anlass für einen Gottesdienst in der Mühle, dem ersten überhaupt. »Pfingsten ist alljährlich der Zeitpunkt für die Eröffnung des deutschen Mühlentages. Also habe ich mich mit Horst Schaede in Verbindung gesetzt, und wir haben alles Erforderliche geklärt«.
Horst Schaede ist der Vorsitzende des Mühlenvereins. Ihn freut es natürlich besonders, »dass der offizielle deutsche Mühlentag bei uns in der Mühle mit einem Gottesdienst eröffnet wird«.
So waren bereits am Morgen viele Besucher gekommen, um Pastor Dreier zu lauschen. Dicht an dicht saßen sie auf den Bänken in der Mühle, andere mussten sich mit einem Stehplatz begnügen. Für die musikalische Untermalung sorgte der Posaunenchor der Johannes-Kirchengemeinde, unter Leitung von Martin Welp. Er musizierte vor der Tür der Mühle, da innen zu wenig Platz für alle Bläser gewesen wäre.
Mit gut 400 Besuchern war die Veranstaltung außerordentlich gut besucht. Matthias Dreier und Horst Schaede hoffen beide, dass sich diese Idee fortsetzt. »Natürlich möchten wir diese Veranstaltung gerne zur Tradition machen«, freut sich Dreier über den regen Zuspruch beim ersten Versuch. Betrachtet man die vielen Besucher, sollte dieser Hoffnung nichts im Wege stehen.

Artikel vom 18.05.2005