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Kinder »fabrizierten« Vorwürfe gegen Jackson

Zeuge sah den jugendlichen Beschuldiger und dessen Bruder allein im Weinkeller


Santa Maria (dpa). Zahlreiche Zeugen haben die Glaubwürdigkeit der Familie, die Michael Jackson des Missbrauchs beschuldigt, in Zweifel gezogen. Ein Wärter auf der Neverland-Ranch gab vor der Jury in Santa Maria (Kalifornien) zu Protokoll, dass er den jugendlichen Beschuldiger und dessen jüngeren Brüder alleine in Jacksons Weinkeller erwischte. Ein Hausmädchen führte aus, dass sie in einem Gästezimmer in einem Rucksack des Bruders Sex-Zeitschriften entdeckte. Die Teenager hatten im Zeugenstand behauptet, dass Jackson ihnen Alkohol servierte und anstößiges Material zeigte.
Die Verteidigung stellt die Kinder als Lügner dar, die selbst auf Neverland Unsinn trieben und später mit ihrer Mutter die Vorwürfe gegen Jackson fabrizierten. Neben sexueller Belästigung wird dem 46-jährigen Sänger auch vorgeworfen, den Jungen mit Alkohol gefügig gemacht und dessen Familie gegen deren Willen auf seinem Anwesen festgehalten zu haben.
Bei Behandlungen in einer Zahnarztpraxis und einem Kosmetikstudio im Frühjahr 2003 habe die Mutter des Beschuldigers aber nicht den Eindruck erweckt, dass sie von Jackson und seinen Helfern gefangen gehalten wurde, attestierten weitere Zeugen. Die Familie hätte durchaus Gelegenheit gehabt, um Hilfe zu bitten oder die Arztpraxis aus freien Stücken zu verlassen, sagte eine Zahnärztin. Die Mutter des angeblichen Missbrauchsopfers hatte vor wenigen Wochen ausgesagt, dass ihre Familie von Jacksons Mitarbeitern auf Schritt und Tritt verfolgt wurde.

Artikel vom 18.05.2005