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Ausmusterung
kam per Telefon

Nationalauswahl ohne Rutemöller

Frankfurt/Main (dpa). Erich Rutemöller gehört von sofort an nicht mehr zum Trainer- und Beraterstab der deutschen Nationalmannschaft.
Bundestrainer Jürgen Klinsmann teilte dem 60-Jährigen DFB-Chefausbilder telefonisch mit, dass es für ihn keine Aufgaben mehr im unmittelbaren Umfeld der Nationalmannschaft gebe.
»Erich wird nicht mehr ganz so eng am Trainerstab sein wie vorher«, kleidete Teammanager Oliver Bierhoff die Ausmusterung in freundliche Worte. »Für Jürgen und mich war er immer ein guter Wegbegleiter.« Rutemöller zählte seit 1996 zum festen Bestandteil der Nationalmannschaft und war maßgeblich in die Trainingsarbeit eingebunden, Klinsmann ging mit der Verpflichtung eines amerikanischen Fitnessteams neue Wege. »Ich hätte gerne die zehn Jahre vollgemacht und die WM im eigenen Land bestritten«, sagte Rutemöller: »Aber ich habe Verständnis für Jürgens Entscheidung. Er hat seinen Stab, dann macht es wenig Sinn, da nur rumzustehen.«
Unberührt davon leitet er an der Fachhochschule Köln weiter die Lehrgänge zum Erwerb der Trainerlizenz und bleibt Coach des noch existierenden »Team 2006«. Zudem soll er unter dem neuen Chefscout Urs Siegenthaler weiter Spiele beobachten.
Heute benennt Klinsmann sein 23 Profis umfassendes Aufgebot für den Confederations Cup. Dem Druck der Vereinstrainer, bei dem Wettbewerb Rücksicht auf die Gesundheit und Belastbarkeit der Profis zu nehmen, wird teilweise nachgegeben. »Dem ein oder anderen etablierten Spieler werden wir eine Auszeit geben«, kündigte Assistenztrainer Joachim Löw an. Dazu zählen neben Liverpools Champions-League-Finalist Dietmar Hamann (31) wohl auch die Defensivkräfte Frank Baumann (29/Bremen), der wegen einer Sprunggelenks-Verletzung seit zwei Monaten pausieren muss, und Christian Wörns. Der 32-jährige Dortmunder, laut Löw »absolute Stammkraft«, schleppt sich wegen einer Hüftverletzung bereits seit mehreren Wochen mit Reha-Training von Spiel zu Spiel.

Artikel vom 18.05.2005