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»Iceman« heiß auf Titel

Räikkönen siegt im 200. Mercedes-Rennen

Monte Carlo (dpa). Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug fiel Ex-Vorstand Jürgen Hubbert in die Arme - Kimi Räikkönen feierte sich selbst.

Nur zwei Wochen nach seinem Erfolg beim Großen Preis von Spanien unterstrich der Finne mit einem beeindruckenden Start-Ziel-Sieg in Monaco seine Ambitionen, im McLaren-Mercedes endgültig in die Fußstapfen seines finnischen Landsmanns Mika Häkkinen zu treten. »Kimi war einfach exzellent«, lobte Haug den »Iceman« nach dem Sieg im 200. Formel-Rennen für Mercedes. »Er hat am ganzen Wochenende keinen Fehler gemacht. Ein Ein-Stopp-Rennen von der Pole aus gewinnen, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.«
Räikkönen übergoss sich derweil nach seinem vierten Grand-Prix-Sieg mit Champagner. »Ich bin unheimlich glücklich. Das Auto war über das ganze Wochenende einfach großartig«, sagte der strahlende Gewinner, der von der Pole Position in die engen Gassen Monacos gestartet war. Kurz nach seinem Jubel gab sich der Finne allerdings schon wieder gewohnt cool. »Auch dieser Sieg wird mein Leben nicht verändern. In Monaco gibt es wie bei jedem anderen Rennen nur 10 Punkte für den Sieg«, sagte das Ausnahmetalent, das bei seinem Formel-1-Debüt am 4. März 2001 in Australien im Sauber-Petronas als Sechster gleich in Punkte erfahren hatte.
»In Monaco zu gewinnen, ist immer etwas besonderes«, freute sich McLaren-Teamchef Ron Dennis. Es sei aber noch zu früh, um über die WM zu reden. Allerdings überholte Räikkönen mit nunmehr 27 Punkten in der Gesamtwertung nach dem 6. von 19 Rennen den bis dato zweitplatzieren Jarno Trulli (Italien/26 Punkte) im Toyota. Der Rückstand auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso beträgt nur noch 22 Punkte.
Kein Wunder, dass Räikkönen sich entsprechend zuversichtlich gibt. »Wir werden um die WM kämpfen«, kündigte der Vize-Weltmeister von 2003 an, der sich an Spekulationen um eine mögliche Nachfolge von Michael Schumacher bei Ferrari erst gar nicht beteiligen will. Daran denke er nicht, sagte Räikkönen. »Das Wichtigste für mich ist es, in einem Siegerteam zu fahren«, betonte er und richtete mit Blick auf den Großen Preis von Europa in einer Woche die nächste Kampfansage an die Konkurrenz: »Ich mag den Nürburgring und wir sind dort schnell. Ich gehe dort zuversichtlicher an den Start als hier.«
»Wir haben viele Erfolge erlebt und möchten noch viele Siege feiern«, sagte Haug, der am Abend mit dem Team auf den insgesamt 45. Mercedes-Sieg anstieß.

Artikel vom 23.05.2005