Einem rasenden Roger Federer zittern beim »Laureus« die Knie
Estoril (dpa). Mit fester Hand hielt Otto Rehhagel den Sport-Oscar umschlungen und ließ ihn nie unbewacht.
»Den nehme ich jetzt erst mal mit nach Hause. In Griechenland weiß man nie so genau, wo so etwas landet«, sagte der 66-Jährige nach der »Laureus Awards«-Zeremonie. Boris Becker hatte dem Erfolgstrainer den Preis stellvertretend für das Team des Jahres übergeben: Fußball-Europameister Griechenland. »In letzter Zeit habe ich einige Preise bekommen, aber dieser ist etwas ganz Besonderes«, sagte »Rehhakles«, der erst in der vergangenen Woche mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden war. Bei den seit 1999 von DaimlerChrysler und Richemont ausgelobten »Laureus Awards« ließ Rehhagel Ryder-Cup-Kapitän Bernhard Langer hinter sich. Im Tennis gilt: Wo Roger Federer ist, ist der Erfolg. Den Weltsportler des Jahres umgibt die Aura des Unbesiegbaren, was der Wimbledonsieger aus der Schweiz nicht gern hört. »Dominant vielleicht, aber unbesiegbar ist niemand«, sagte der 23-Jährige, der den Sport-Oscar aus den Händen von Martina Navratilova erhielt. Als Laureus-Weltsportler lief der »Schweizer des Jahres« dem wieder nominierten Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher den Rang ab und ließ Superstars wie Schwimm-Olympiasieger Michael Phelps, Leichtathletik-Olympiasieger Hicham El Guerrouj und Tour-de-France-Legende Lance Armstrong hinter sich. Federer war zuvor von Mika Häkkinen in einem Mercedes-Tourenwagen um den früheren Formel-1-Kurs von Estoril chauffiert worden: »Ein unbeschreibliches Erlebnis. Mir zittern die Knie.« So erging es auch Kelly Holmes, als die zweifache Olympiasiegerin (800 und 1500 m) den Preis als Weltsportlerin entgegen nahm, sowie der mit dem Alternativ-Laureus ausgezeichneten Ellen MacArthur. Newcomer des Jahres ist Liu Xiang, der in Athen über 110 m Hürden als erster chinesischer Leichtathlet Olympia-Gold holte. Kanadas Paralympics-Starterin Chantal Petitclerc wurde als beste Behindertensportlerin geehrt.
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