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NATO hilft

Friedfertige Einmischung


Die NATO unterstützt die Afrikanische Union (AU) bei ihrer Friedensmission im Sudan noch intensiver als bisher. Das ist eine gute Entscheidung. Denn neben dem furchtbaren Völkermord in der Westprovinz des Wüstenstaates ist dieser Schauplatz auch ein Bewährungsfeld für die neue Union aus 53 afrikanischen Staaten.
Bislang waren die AU-Truppen wenig erfolgreich. Die Janjaweed-Reitermilizen penigen weiter mit stiller Duldung der Regierung das Volk der Fur. Auch halten die Rebellen nicht immer den vereinbarten Waffenstillstand ein. Dennoch steht es uns Europäern nicht an, die Afrikaner nach gut einem Jahr pauschal für unfähig zu erklären und zu meinen, weiße Soldaten wären einfach besser. Tatsächlich ist die erforderliche Stärke »schwarzer« Truppen noch längst nicht erreicht. Auch ist das Mandat so schwach wie jede Blauhelm-Aufgabe, die andere Nationen bislang auch nicht viel besser wahrgenommen haben. Man denke nur an die Niederländer in Srebenica.
Vor wenigen Jahren war die »Einmischung in innere Angelegenheiten« in und für Afrikaner vollkommen neu. Inzwischen findet sie im Sinne der Menschen statt. So muss es weitergehen. Reinhard Brockmann

Artikel vom 18.05.2005