Von Matthias Meyer zur Heyde Bielefeld (WB). Zum »Tag der Lebensspende« spielt der Erstligist eine erstklassige Rolle: Der DSC Arminia Bielefeld übernimmt am Samstag, 28. Mai, die Schirmherrschaft über eine Aktion, die das Leben eines 15-jährigen leukämiekranken Jungen retten soll.
Philipp aus Bad Salzuflen, der in Arminias Jugend Fußball spielt, braucht dringend einen Spender - fremdes Knochenmark oder fremde Stammzellen sollen helfen, den Blutkrebs zu besiegen, der Philipps Leben bedroht. Die dazu notwendige Typisierungsaktion findet am 28. Mai von 11 bis 16 Uhr in der Fachhochschule des Mittelstandes an der Ravensberger Straße 10g statt. Zu dieser - bundesweiten - Aktion, die auch anderen Kranken helfen soll, ruft die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) auf, eine Organisation, die derzeit gut 1,2 Millionen potentielle Spender führt. DKMS-Sprecher Malte Wittwer erläutert, wie so eine Typisierung abläuft: »Wer gesund ist und zwischen 18 und 55 Jahre alt, füllt einen Fragebogen aus, bevor ihm ein Arzt oder eine Krankenschwester eine kleine Menge Blut entnehmen. Die Blutuntersuchung kostet 50 Euro, und wer möchte, spendet das Geld.« Lehnt der potenzielle Knochenmarkspender dies ab, werden die Tests von der DKMS bezahlt, doch sobald die Kasse vor Ort leer ist, müssen weitere Kandidaten auf einen späteren Termin zur Typisierung vertröstet werden. Die Typisierung klärt die Gewebemerkmale, laut Wittwer eine Art »Lotto mit 6 aus 1700«: Sechs entscheidende Merkmale müssen passen, dann wird dem Spender entweder unter Narkose etwas Mark aus dem Beckenknochen entnommen - oder (eine relativ neue Methode) man zentrifugiert aus seinem Blut so genannte periphere Stammzellen. Deren Bildung wurde vier Tage zuvor medikamentös angeregt. Zwei Jahre lang dürfen Spender und Empfänger nur anonym Kontakt halten. »Manchmal erfordert die Krankheit eine erneute Knochenmark- oder Stammzellengabe, und der Spender soll genauso unvoreingenommen entscheiden, ob er sich dafür zur Verfügung stellt wie beim ersten Mal«, erklärt Wittwer. Bei der Arminia ließen sich fast alle Spieler typisieren, kürzlich auch Patrick Owomoyela, der zusammen mit dem DSC als Schirmherr fungiert. Eine Sekretärin des Vereins hat bereits ein Leben retten können, doch weltweit findet bislang immer noch nur jeder vierte lebensbedrohlich Erkrankte einen »genetischen Zwilling«. Wer mit Geld helfen möchte, spendet auf das Konto der DKMS bei der Dresdner Bank Bielefeld, BLZ 480 800 20, KtoNr. 02 18 31 83 00. Das nächste DKMS-Büro in Hövelhof ist telefonisch unter 0 52 57 / 93 20 68 erreichbar.
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