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Dornberger Wohnhaus
geht in Flammen auf

250000 Euro Schaden Ñ Rentner (71) erleidet Vergiftung

Von Gerhard Hülsegge
Bielefeld (WB). Sachschaden in Höhe von 250000 Euro ist am Pfingstsamstag beim Brand eines Einfamilienhauses an der Kreuzberger Straße 26 in Dornberg entstanden. Das Gebäude brannte völlig aus.

Der gehbehinderte Eigentümer Eduard S. (71) erlitt eine Rauchvergiftung und wurde mit einem Inhalations-Trauma ins Krankenhaus Gilead gebracht. Seine gleichaltrige Ehefrau Erika kam vom Einkaufen, als das Haus bereits lichterloh brannte. Beide sind vorerst bei einer Schwester des Hauseigentümers untergekommen. Die Brandursache ist ungeklärt.
Gegen 9.55 hatten Anwohner Rauchentwicklung im Wohngebiet nahe der Universität bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. »Wir dachten zuerst, es herrsche Nebel, dann sahen wir die schwarzen Wolken«, so ein Nachbar. Als fünf Minuten später die ersten Kräfte der Bielefelder Berufsfeuerwehr der Wache West am Einsatzort eintrafen, brannte das Reihen-Eckhaus bereits in voller Ausdehnung und eine Zerstörung konnte nicht mehr verhindert werden. Eduard S. konnte gerade noch das Haus verlassen. Danach war es auch für die mit schwerem Atemschutz ausgerüsteten Wehrleute nicht mehr begehbar. Vom Feuer wurde auch der Kirschbaum im Garten in Mitleidenschaft gezogen. Am unmittelbar angrenzenden Nebengebäude entstand ein Wasserschaden, bedingt durch die Löscharbeiten.
»Der Innenangriff musste wegen der enormen Hitze und Einsturzgefahr abgebrochen werden«, so Feuerwehr-Sprecher Jörn Bielinski. Deshalb beschränkten sich die Löschtrupps darauf, die Flammen von außen zu bekämpfen. Der eigentliche Brandherd konnte nicht mehr definitiv ausgemacht werden. Die Stadtwerke wurden informiert, um die Versorgungsleitungen zu kappen. Explosionsgefahr bestand nach Angaben der Feuerwehr jedoch zu keinem Zeitpunkt. Unter Leitung von Thomas Brüggemeier und Siegfried Niemann waren 40 Kräfte der Berufsfeuerwehr (Wache West und Hauptwache Ost) sowie die Löschabteilungen der Freiwilligen Feuerwehr aus Großdornberg und Gellershagen bis 13 Uhr im Einsatz.
Der Brandort wurde Samstag zum Ziel etlicher Schaulustiger. Insbesondere Kinder ignorierten die Polizeiabsperrung durch Flatterband. Deshalb wurde das bis auf die Grundmauern abgebrannte Haus eingerüstet. Kriminalbeamte nahmen erste Ermittlungen hinsichtlich der möglichen Brandursache auf. Die Feuerwehr suchte noch Samstagabend mit Hilfe einer speziellen Wärmebild-Kamera nach möglichen noch nicht entdeckten Brandnestern.
Das Rentner-Ehepaar, das im Haus wohnte, lebte nach Angaben von Nachbarn sehr zurückgezogen. Kai Zingeler: »Das Paar hat das Haus selten verlassen.« Der 32-jährige Heilerziehungshelfer wusste nur, dass sein Nachbar Raucher ist und unter Demenz und Depressionen leidet.
»Feuermelder sind eine sinnvolle Einrichtung«, meinte Polizeioberkommissar Detlef Lippek und hätten vielleicht verhindern können, dass das gesamte Haus in Flammen aufgeht. Er habe sein ganzes Haus damit bestückt, so der Beamte zum WESTFALEN-Blatt. Zeugen berichteten, dass sie auch im Haus an der Kreuzberger Straße »los gegangen« seien - allerdings erst, als die Wehrleute den Dachstuhl öffneten.

Artikel vom 17.05.2005