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Nervös? Frank Geideck
gibt den Gelassenen

38-Jähriger zum zweiten Mal Chef auf der Arminia-Bank

Von Werner Jöstingmeyer
Rostock (WB). Vielleicht ist es das schöne Wetter an der Ostsee, das zu Frank Geidecks Gelassenheit beiträgt. Der Co-Trainer des DSC Arminia Bielefeld steht in Rostock vor seinem ersten Erstligaspiel als Alleinverantwortlicher. »Es gibt doch keinen Grund, nervös zu sein«, sagt der 38-Jährige.

Und schiebt eine plausible Erklärung gleich hinterher: »Ich befinde mich ja in keiner Bewerbungssituation.« Von daher verspüre er keinen Druck. Und dass für den DSC Arminia die Saison so gut wie gelaufen ist, erleichtere ihm die Arbeit zusätzlich. »Ich muss lediglich ein bisschen mehr bedenken als bisher. Aber ich habe ja auch sonst sämtliche Abläufe mitgemacht«, fühlt sich Geideck der neuen Situation absolut gewachsen.
Um das zu unterstreichen, lässt er nicht unerwähnt, dass er Thomas von Heesen auf der Bank im Ostseestadion nicht zwingend neben sich brauche. »Das kriege ich auch so hin«, sagte Geideck gestern. Vor dem Spiel wollen der Geschäftsführer Sport und der Interimstrainer absprechen, wer welchen Platz im Stadion einnehmen wird. Und ganz allein wird Geideck ja sowieso nicht sein. Torwarttrainer Thomas Schlieck ist ja auch noch da.
Für Geideck ist die Partie beim FC Hansa nicht die erste, in der ausschließlich er das Sagen hat. Nachdem der DSC in der Spielzeit 2000/2001 Hermann Gerland entlassen hatte, coachte Geideck die Arminia im Zweitligaheimspiel gegen Waldhof Mannheim. Keine einfache, eher eine undankbare Aufgabe, eskalierte doch ausgerechnet in dieser Partie der Konflikt zwischen den DSC-Fans und dem ungeliebten Torwart Goran Curko. Curko warf zuerst nur die Handschuhe und dann ganz hin, Geideck konnte damals nur hilflos mit ansehen, wie Curko den Abgang machte. Endstand 0:0.
Mit derartigen Turbulenzen ist in Rostock nicht zu rechnen. Beide Teams werden bemüht sein, die Saison anständig ausklingen zu lassen. Während Rostock als Absteiger fest steht, sitzt Arminia im Tabellen-Niemandsland fest.
Viel falsch machen kann Geideck auch in puncto Aufstellung nicht. Er gibt Marco Küntzel eine Bewährungschance von Anfang an, lässt ihn auf der linken Seite anspielen. »Bis er sich bei den Amateuren verletzt hat, hat Marco immer sehr gute Leistungen gebracht«, begründet Geideck seine Entscheidung pro Küntzel.
Skela rückt wieder auf die zentral offensive Position, soll Arminias einzige Spitze Isaac Boakye mit Bällen füttern. Rechts offensiv wird Patrick Owomoyela eingesetzt.
Schwierigkeiten bereitet die Abwehraufstellung. Denn nicht nur hinter dem Einsatz von Markus Schuler (Muskelfaserriss), sondern auch auch hinter dem von Marcio Borges (Grippe) steht auch nach dem Abschlusstraining auf dem holprigen Rasen, auf dem sonst der Post SV Rostock seine Übungen absolviert, ein kleines Fragezeichen.

Artikel vom 14.05.2005