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E.ON geht vor Gericht

Weitere »Preisanpassungen nach oben«

Von Hubertus Hartmann
Paderborn (WB). E.ON macht Ernst. Das Paderborner Energieversorgungsunternehmen will gegen die Gaspreisverweigerer jetzt rechtliche Schritte einleiten. Betroffen sind etwa 1300 Kunden, die den zum 1. Oktober 2004 um etwa elf Prozent erhöhten Gastarif nicht zahlen.

Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender von E.ON Westfalen Weser, erklärte, im Sinn der Gleichbehandlung »unserer mehr als 95 Prozent korrekt zahlenden Kunden« müsse man jetzt handeln. Er ließ offen, ob das Unternehmen einen Musterprozess führen wird, eine Sammelklage einreicht oder jeder einzelne Verweigerer verklagt wird.
Zudem wird die nächste Preisrunde bereits eingeläutet. Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte Villis: »Nicht wir allein müssen über eine Preisanhebung für Erdgas nachdenken. Die aktuelle Entwicklung der Preise im Energiemarkt führt in der ganzen Branche zu Preisanpassungen nach oben. Dies gilt insbesondere für die Gaspreise, die aufgrund der Ölpreisbindung steigen werden. Den vermeintlich vorprogrammierten Proteststurm wird es aus meiner Sicht nicht geben.« Die Verbraucher hätten in den letzten Monaten durchaus wahrgenommen, dass sie aufgrund der Marktentwicklung mit hohen Ölpreisen auch mit höheren Gaspreisen rechnen müssten.
»Selbstverständlich würde E.ON Westfalen Weser lieber die Gaspreise für ihre Kunden senken.« Doch der Energiemarkt entwickelt sich leider anders.
Die 38 kommunalen Anteilseigner der Region und der Mehrheitsaktionär E.ON Energie erwarten zudem entsprechende Geschäftsergebnisse. Das für das Jahresergebnis 2004 gesetzte Ziel habe man nicht erreicht, sagte Villis.

Artikel vom 14.05.2005