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Unter dem Eindruck des Grauens

Förderkreis übergibt der Kunsthalle zwei Werke von George Condo


Bielefeld (WB/uj). Der Förderkreis der Kunsthalle hat den Ankauf zweier Ölgemälde von George Condo ermöglicht. Wie das WESTFLALEN-BLATT bereits im Dezember berichtete, entstanden die Werke des New Yorker Malers unmittelbar nach dem Anschlag vom 11. September 2001 auf das World Trade Center. »For the Victims of W.T.C.« und »Terrorism on Sept. 11.« spiegeln das Grauen des Anschlags assoziativ in fratzenhaft verzerrten Frauengestalten wider, die sich gänzlich von Condos sonst so altmeisterlich-surrealem Werk unterscheiden.
Die Gemälde, je 152 mal 122 Zentimeter groß, werden am Montag, 13. Juni, durch den Förderkreisvorsitzenden Sigurd Prinz der Kunsthalle übergeben. Der Künstler wird ebenfalls anwesend sein. Die Kosten pro Werk sollten ursprünglich 45 000 Euro betragen. »Wir konnten aber einen Rabatt von 50 Prozent je Bild aushandeln«, betonte Sigurd Prinz gegenüber dieser Zeitung.
Beide Bilder befinden sich zur Zeit noch in der von Kunsthallenleiter Dr. Thomas Kellein für das neue Museum der Moderne in Salzburg kuratierten Retrospektive des Künstlers. Sie werden auch Bestandteil der Bielefelder Ausstellung »George Condo: One Hundred Women« sein, die am 19. Juni eröffnet wird.
Teil der Bielefelder Retrospektive sind auch patinierte Bronzeköpfe von verletzten und geopferten Menschen, die ebenfalls noch unter dem lebendigen Eindruck des Anschlags entstanden.

Artikel vom 14.05.2005