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Kein Regalboden bleibt
auf dem anderen

Karstadt steckt 1,5 Millionen Euro in Lebensmittelmarkt

Von Manfred Matheisen und
Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). Karstadt hat die Ärmel hoch gekrempelt: Der Lebensmittelmarkt im Tiefparterre des Warenhauses an der Bahnhofstraße wird komplett saniert. Kostenaufwand: 1,5 Millionen Euro.

»Rund um die Uhr« sind die Handwerker seit einigen Tagen in der Niederlassung tätig. Ein neuer Fliesenboden ist schon verlegt, derzeit geben die Elektriker den Ton an, kein Regalboden bleibt auf dem anderen. »Obwohl viel nachts erledigt werden kann, muss auch bei laufendem Betrieb gearbeitet werden, denn der Verkauf geht weiter«, sagt Karstadtchef Thomas Kunz. »Wir freuen uns darüber, dass die Kunden Verständnis aufbringen. Aber es wird ja auch alles schöner.«
Die Verkaufsfläche wird von 1 100 auf 1 300 Quadratmeter vergrößert. Viel Wert legt man auf die Warenpräsentation. Die Bedienungsbereiche - Fleisch, Wurst, Fisch und Käse - werden konzentriert und erhalten ein neues Gesicht. Auf der Fläche der Foto-Abteilung, die in den Multimedia-Bereich integriert wird, entsteht ein neuer Bio-Markt.
Feinschmecker werden sich künftig über ein größeres Sortiment freuen können. Mehr Antipasti, italienische Wurst- und Käsespezialitäten der renommierten Hersteller Negroni und Peck. »Selbstverständlich vernachlässigen wir aber auch die Anfangspreislagen nicht«, betont Marktleiter Holger Lüder.
Anfang des Jahres hat der Konzern die Lebensmittelmärkte in die »Karstadt Feinkost GmbH« ausgegliedert, an der zu 25 Prozent die Handelsgruppe Rewe beteiligt ist. »Das Personal bleibt aber das alte«, lächelt Lüder. 50 Mitarbeiter sind in dem »wichtigen Frequenzbringer für das Haus« tätig. Im Bio-Markt werden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Nach Wiesbaden, wo vor wenigen Tagen eine neue Karstadt-Lebensmittelwelt eröffnet wurde, ist Bielefeld das zweite Haus des Konzerns, das einer Frischekur unterzogen wird. »Wir sehen darin eine Bestätigung des Standortes Bielefeld«, sagt Kunz. Rund 50 Millionen Euro hat die Filiale (Gesamtverkaufsfläche 17 000 Quadratmeter) im vorigen Jahr umgesetzt, liegt damit in der bundesweiten Hit-Liste der 89 Niederlassungen an 30. Stelle.
Dass der Einzelhandel schwierige Zeiten durchlebt, verhehlt Kunz nicht. Um so mehr freut ihn, dass die neu ausgerichtete Fashion-Abteilung mit junger Mode und Accessoires sich »gegen den Trend« prächtig entwickelt.
Die Arbeiten im Karstadt-Lebensmittelmarkt sollen bis zum 23. Juni abgeschlossen sein. Zwei Tage später werden die »Biowochen« eröffnet. Wochenendkommentar Optik Lokalseite 3

Artikel vom 14.05.2005