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Bei jedem Schritt gibt es
ein anderes Fühlerlebnis

Berufskolleg: Schüler gestalten Wahrnehmungspfad


Bethel (-er). Beide Seiten sind rundherum zufrieden: die 16 Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Bethel und Lehrer Andreas Cieslik-Eichert über die Umsetzung ihrer Pläne für einen Wahrnehmungspfad und die Mitarbeiter des Westfälischen Instituts für Entwicklungsförderung (WIE) am Königsweg über die Bereicherung ihres kleinen Gartens.
Und der ist jetzt um eine Attraktion reicher, die zudem therapeutisch einsetzbar ist. »Wir behandeln Kinder, Jugendliche und junge Leute mit tief greifenden Entwicklungsstörungen, beispielsweise Autismus«, erläutert Barbara Zimmermann, Diplom-Pädagogin und Leiterin des »Wie«. Für diesen Personenkreis sind Pfade,die sich nach dem Konzept des Pädagogen Hugo Kükelhaus orientieren, gute Hilfsmittel.
Von der Planung - vier selbst gefertigte Modelle standen zur Auswahl - über die Planung bis zur Umsetzung haben die Schüler des Ausbildungsgangs Erzieher/in des Berufskollegs an dem Friedrich-von-Bodelschwingh-Schulen das Projekt vorangetrieben. Im April wurde begonnen, Erde zu bewegen, Kanten zu setzen und alles vorzubereiten. Und trotz widriger Wetterbedingungen wurde der Pfad vergangenen Donnerstag fertig.
Entstanden ist ein Schmuckstück für den kleinen Garten am Institut. Die Höhenunterschiede wurden geschickt in die Planung einbezogen. Acht »Tast-/Fühlstationen« gibt es. Wer den Pfad - mit bloßen Füßen natürlich! - betreten will, benutzt erst zwei Granitstufen, bevor er auf Holzscheiben läuft. Weiter geht es durch ein Kiesbett und über eine kleine hölzerne Pfahlbrücke. Das nächste Feld mit weißen und schwarzen Fliesen gibt besonders bei Sonnenschein reizvolle Effekte beim Erleben von warm/kalt. Dann folgt ein Mulchfeld, und Holzplatten, bevor der Pfad mit Rasengittersteinen endet.
Mit viel Schwung seien die Schüler bei der Arbeit gewesen, lobte Barbara Zimmermann die jungen Leute. Vom Fenster aus habe man den Fortschritt des im April begonnene Projektes verfolgt, verriet sie dann, bevor sie den Sekt ausschenkte.

Artikel vom 14.05.2005