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An Hofhunde
verfüttert

Urteile gesprochen


Ingolstadt (dpa). Im spektakulären Prozess gegen eine Familie, die den Vater (52) umgebracht und die Leiche an die Hofhunde verfüttert haben soll, sind die beiden Haupttäter zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil lautet auf gemeinschaftlichen Totschlag. Das Landgericht Ingolstadt sah es am Freitag als erwiesen an, dass die Ehefrau (50) des Opfers und der Verlobte (21) der älteren Tochter den 52-Jährigen im Herbst 2001 in ihrem Haus in Neuburg/Donau erschlagen haben.
Der Verlobte soll einer später widerrufenen Aussage zufolge die Leiche zersägt und den Hofhunden zum Fraß vorgeworfen haben. Da aber keinerlei Spuren auf dem Hof gefunden wurden, bleibt es möglicherweise für immer ungeklärt, wie der Tote beseitigt wurde. Die 20 und 18 Jahre alten Töchter wurden zu Jugendstrafen von dreieinhalb und zweieinhalb Jahren wegen Unterlassen und Beihilfe zum Totschlag verurteilt.
Bei der Suche nach den Tatmotiven war im Prozess bekannt geworden, dass sich der trunksüchtige Bauer laut Gutachter jahrelang an beiden Töchtern vergangen hatte. Bei dem Verfahren handelte es sich um einen der aufsehenerregendsten Prozesse der bayerischen Justizgeschichte.

Artikel vom 14.05.2005