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Galaktischer Rummel inklusive

Letzter Teil der »Star Wars«-Saga - Kinos rechnen mit ausverkauften Sälen

Hamburg (WB/dpa). Es grassiert wieder, rund um den Erdball: das »Star Wars«-Fieber. Nach der Vorpremiere der »Episode 3 - Die Rache der Sith« in den USA, laut Regisseur George Lucas der definitiv letzte Teil der monumentalen Weltraum-Saga, stehen auch die Fans in Deutschland in den Startlöchern.

Überall im Land rechnen die Kinos zur Vorpremiere des Films am kommenden Mittwoch mit ausverkauften Sälen. Einige Fans haben sich bereits mit Kostümen und Laserschwerten eingedeckt, um das wohl größte Kinoereignis des Jahres standesgemäß zu feiern.
Leichte Kost wird den Besuchern des Streifens, der vermutlich über Wochen für volle Kassen sorgen wird, allerdings nicht geboten. Besucher der Premiere in zehn ausgewähten US-Kinos von der West- bis zur Ostküste zeigten sich überrascht, wie düster der Film inszeniert wurde und dass Anakin - wie Lucas prophezeit hatte - wirklich zur Hölle fährt. »Star Wars«-Schöpfer George Lucas selbst räumte im Interview mit dem Magazin »Focus« ein, dass die Gewaltschraube angezogen wurde. Man sehe schon mal, wie Hände abgeschlagen oder ein Körper auseinander gerissen werde, sagte er. Auch bestätigte Lucas, dass der Film in den USA auf die Altersklasse für Zuschauer ab 13 Jahren hochgestuft worden sei. In Deutschland gilt die »FSK 12«.
Lucas führt die - das Einspielergebnis mindernde - Einschränkung auf wachsenden Konservatismus in Amerika zurück. Kritik wegen brutaler Szenen relativiert er. »Star Wars«-Fans sei bekannt, dass die Hauptfigur Darth Vader wegen starker Entstellungen seine Maske trage. Jetzt sähen sie eben, wie es dazu kam.
In Deutschland sind die Berliner die ersten, die das Werk betrachten können. In der Hauptstadt wird bereits am Dienstag der rote Teppich für die »Star Wars«-Helden ausgerollt. Zu der offiziellen Deutschlandpremiere werden neben Lucas auch die Hauptdarsteller Christopher Lee, Hayden Christensen und Natalie Portman erwartet. In den USA hatte der Film bereits in der Nacht zum Freitag für Furore gesorgt. Hier mussten die Fans ihre Begeisterung allerdings teuer bezahlen: Wer den Film eine Woche vor dem offiziellen Start sehen wollte, musste bis zu 1100 Dollar für die Eintrittskarte und die anschließende Party zahlen. Ein Teil des Geldes geht an die Wohltätigkeit.
Die Europapremiere des letzten Teils der »Star Wars«-Saga wird an diesem Sonntag bei den Filmfestspielen in Cannes für galaktischen Rummel sorgen. Das Traumschiff »Queen Mary 2« wirft eigens für Regisseur George Lucas in der Bucht vor Cannes seinen Anker.
Der Macher der Kultreihe geht am Sonntag an Bord, um, wie berichtet, den Ehrenpreis des Festivals entgegen zu nehmen. Riesige Plakate der Filmfiguren hängen von der Fassade des ehrwürdigen Carlton-Hotels herab. Verzweifelte Fans fragen auf dem Strandboulevard La Croisette wahllos Passanten, ob sie vielleicht Karten für die Vorstellung am Sonntagabend haben. Am Donnerstag startet die »Episode 3« dann weltweit.
Vor den Kritiken in Europa fürchtet sich Regisseur George Lucas nicht, im Gegenteil. »In Europa und Japan bin ich immer schon besser angekommen als in den USA. Irgendwie bin ich hier nicht so beliebt«, glaubt Lucas, der die Premiere in seiner Heimatstadt San Francisco erlebte.
Nach mittelmäßigen Noten für die Episoden 1 und 2 ist die amerikanische Fachpresse jetzt allerdings großzügiger. »Die beste Folge seit »Das Imperium schlägt zurück«, urteilte das Blatt »Variety«. »Die Sage endet so gut, dass man es sich gleich noch einmal anschauen möchte«, schwärmte gar der »Hollywood Reporter«.

Artikel vom 14.05.2005