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Hamann und Hanke im Kader

Confederations-Cup: Klinsmann beruft auch Bielefelds Owomoyela

Frankfurt/Main (WB/dpa). Jürgen Klinsmann hat Patrick Owomoyela von Arminia Bielefeld für den Confederations Cup nominiert. Zudem schüttelte der Teamchef zwei Überraschungen aus dem Ärmel.

»Ich habe mich riesig gefreut. Nach meiner Knieverletzung war ich mir nicht sicher, ob ich dabei sein würde. Körperlich fühle ich mich schon wieder gut, spielerisch muss ich noch zulegen«, sagte Owomoyela. Der 25-Jährige hofft, gleich im ersten Spiel gegen Australien in Frankfurt (15. Juni) dabei zu sein. Owomoyela hatte eine SMS aufs Handy bekommen mit der Aufforderung, seine E-mails zu überprüfen. Auf diesem Weg erfuhr er von seiner Nominierung.
Klinsmann berief zudem den 31-jährigen Rückkehrer Dietmar Hamann und Neuling Mike Hanke (21) in sein 23-köpfiges Aufgebot für das Acht-Nationen-Turnier vom 15. bis 29. Juni.
Auch in der Torhüterfrage legte sich das Trainerteam bereits vor dem Beginn des Trainingslagers am 30. Mai in München fest: Laut Assistenzcoach Joachim Löw soll die Rotation von Oliver Kahn und Jens Lehmann fortgesetzt werden.
»Der Kader ist definitiv. Änderungen wird es nur geben, wenn sich jemand verletzt«, betonte Löw, der als einziger Vertreter der DFB-Führungscrew zur offiziellen Präsentation des Aufgebots für die WM-Generalprobe im eigenen Land erschienen war.
»Mit Didi Hamann kommt eine Spielerpersönlichkeit zurück. Er ist in den vergangenen Monaten trotz Verletzungen konsequent seinen Weg gegangen und hat großen Anteil daran, dass der FC Liverpool im Champions League-Finale steht«, begründete der 40-Jährige die Nominierung Hamanns, der zuletzt bei der missglückten EM 2004 in Portugal gespielt hatte. Klinsmann hatte den 58-maligen Nationalspieler, nach Kapitän Kahn (77) der Dienstälteste in der DFB-Auswahl, seit seinem Amtsantritt mit der Begründung unberücksichtigt gelassen, er wolle junge Spieler testen.
Hanke rutschte laut Klinsmann durch den Verzicht auf Christian Wörns ins Aufgebot. »Er hat bei der U 21 und mit Schalke in der Bundesliga gezeigt, dass er viel Potenzial und den nötigen Willen hat, sich gegen stärkste Konkurrenz durchzusetzen«, erklärte der Bundestrainer, der wie erwartet auch den Münchner Sebastian Deisler berief. Dagegen fand Oliver Neuville (Mönchengladbach) wie auch Thomas Brdaric (Wolfsburg) oder Frank Fahrenhorst (Bremen) keine Berücksichtigung. Auch die Comeback-Hoffnungen der zuletzt erstarkten Markus Babbel (Stuttgart) und Sebastian Kehl (Dortmund) erfüllten sich nicht.
Keine Rücksicht nahmen die Trainer auf den von Schalke-Coach Ralf Rangnick geäußerten Wunsch, auf den vermeintlich überspielten Gerald Asamoah zu verzichten. »Das Wort Müdigkeit wollen wir in den nächsten Wochen nicht hören«, sagte Löw. Man habe auf Wörns lediglich verzichtet, weil dessen Gesundheit auf dem Spiel stand.
Probleme zeichnen sich für das Trainergespann auf der linken Abwehrseite ab, wo nach dem Kreuzbandriss von Philipp Lahm (Stuttgart) ein Vakuum herrscht. »Philipp wäre gesetzt gewesen«, verdeutlichte Löw, dass man fest mit dem 21-Jährigen gerechnet hatte. Als Alternativen stehen jetzt der künftige Stuttgarter Thomas Hitzlsperger (23) und der Bremer Christian Schulz (22) bereit.

Artikel vom 19.05.2005