17.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein »paar Signale« an Marco Küntzel

Chancen für eine Vertragsverlängerung des Torschützen sind gestiegen

Rostock (WB/wjö). Marco Küntzel reckte nach 20 Minuten beide Fäuste gen Himmel und konnte sein Glück kaum fassen. Ausgerechnet an seiner ehemaligen Wirkungsstätte Ostseestadion erzielte der 29-jährige Stürmer den Bielefelder Führungstreffer. Dass Arminia am Ende gegen Hansa Rostock nicht über ein 1:1 hinaus kam, nahm der Torschütze relativ gelassen: »Wir können mit dem einen Punkt zufrieden sein.«

Mit dem Remis erreichte der Bielefelder Aufsteiger die anvisierte magische Grenze von 40 Zählern. Zugleich stürzte er die Gastgeber endgültig in das Tal der Tränen. »Es tut mir sehr leid für Hansa. Ich habe hier fünf schöne Jahre verbracht und bin 1995 mit dem Klub in die Bundesliga aufgestiegen«, stellte Küntzel fest.
Wohin sein persönlicher Weg in Zukunft führt, ist derzeit noch offen. Der Vertrag in Bielefeld läuft aus, und Uwe Rapolder hatte ihn wohl auch nicht mehr auf der Rechnung. Inzwischen haben sich Küntzels Chancen auf ein weiteres Engagement am Teuto offensichtlich verbessert. Er habe ein paar Signale erhalten, dass es für ihn bei Arminia weitergehen könnte, sagte der lauffreudige Angreifer. Seinen zweiten Saisontreffer wollte er allerdings nicht als neue »Bewerbung« überbewertet wissen: »Ich habe auf der linken Seite meine Pflicht erfüllt und bin glücklich, dass mir dieses Tor nach glänzender Vorarbeit von Pinto und Owomoyela gelungen ist.«
Völlig von der Rolle war im Ostseestadion vornehmlich bis zur Pause Arminias Abwehr. Als Matthias Langkamp den Schweden Magnus Arvidsson nur durch einen Trikot-Griff stoppen konnte, drückte Florian Meyer beide Augen zu und verzichtete auf die rote Karte. Stattdessen zeigte er eine Minute später auf den Elfmeterpunkt, als Langkamp Rade Pica im Strafraum zu Fall brachte. Thomas Rasmussen nutzte die Chance zum Ausgleich. »Wir haben ein Schiedsrichter-Problem«, ereiferte sich Bielefelds Geschäftsführer Roland Kentsch und stellte beim Referee aus Burgdorf eine »gewisse Verunsicherung« fest.
An Florian Meyer lag es allerdings nicht, dass Arminia am Ostseestrand nur wenig Land sah. »Wir waren in der ersten Halbzeit nicht konzentriert genug und sind fahrlässig mit unserem Ballbesitz umgegangen«, befand Thomas von Heesen. Dennoch war er mit dem 1:1 zufrieden: »unser erster Auswärtspunkt seit Dortmund.«
Aus einer insgesamt schwachen Bielefelder Truppe hob der DSC-Sportdirektor lediglich Küntzel hervor: »Ich freue mich für Marco. Sein Tor wird ihm neues Selbstvertrauen geben.«

Artikel vom 17.05.2005