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»Matze Langkamp
ist mein Sohn«

Hyballa und Wolfsburg marschieren

Bielefeld (WB/jm). Insgesamt »zwölf Vereine«, so verrät Berater Roland Kopp, waren an Matthias Langkamp interessiert. Dass es den Arminen nach dieser Saison in die Volkswagenstadt Wolfsburg zieht, daran ist auch Peter Hyballa nicht ganz unschuldig. »Ich freue mich riesig. Matze ist mein Sohn«, flachst der U 17-Trainer des VfL Wolfsburg, der mit seinem früheren Schützling stets in regem Kontakt stand und VfL-Manager Thomas Strunz auf Anfrage nur Gutes berichten konnte.

2001 war Hyballa vom SC Preußen Münster auf die Trainerbank des DSC Arminia (U 17, U 19) gewechselt und hatte seinen Vorzeigeschüler gleich mitgebracht. »Langkamp ist einer der größten Perspektivspieler Deutschlands«, schwärmt Hyballa und glaubt, dass der gut daran getan hat, sich mit dem VfL Wolfsburg »nicht die ganz große Bühne« ausgesucht zu haben. »Er ist ein ganz sensibler Spieler und passt hierher. Er wird sich hier gut entwickeln«.
Derweil beim DSC Arminia Tradition und Leidenschaft einen großen Stellenwert hätten, seien die Strukturen bei den Niedersachsen ein Stück professioneller. »Finanziell funken wir hier sowieso auf einer anderen Wellenlänge«.
Trotz seiner Jugend kann Peter Hyballa auf eine recht bewegte Vergangenheit zurückblicken. Von Namibia bis Island reicht sein Lehrgangsradius; natürlich als Referent. Er machte sich als freier Autor der DFB-Fachzeitschrift »Fußballtraining« einen Namen, leitete kurzzeitig die Deutsche Fußball-Akademie und schloss zwischendurchsein Sportstudium ab. Thema der Diplomarbeit: Die niederländische Talentförderung.
»Ich bin schon viel ruhiger geworden und will nicht mehr mit dem Kopf durch die Wand. Aber der Geruch der Kabine hat mir gefehlt«, freute er sich über die unverhoffte Offerte des VfL Wolfsburg. Unter Hyballas offensiver Fuchtel gedeiht der Norddeutsche Meister prächtig. Mit sieben Zählern Vorsprung auf Werder Bremen führen die »Wölfe« die Tabelle der B-Junioren-Regionalliga Nord an - mit einem imposanten Torverhältnis von 127:19. 55 mehr als Werder, klare Bestmarke im nationalen U 17-Bereich. »Wenn wir drei Tore schießen, will ich fünf sehen. Sind's fünf, will ich acht sehen«, charakterisiert Hyballa sein Credo.
Neben dem Tagesgeschäft bastelt Peter Hyballa gerade an seinem nächsten Karriereschritt: In drei Wochen steht für ihn in Köln die Prüfung zum Fußballlehrer an. Seit Januar büffelt das »Nesthäkchen« (Hyballa über Hyballa) im Kreise der Andy Möllers, Bernd Hollerbachs oder Heiko Herrlichs. Die können allesamt auf eine Profilaufbahn zurückblicken, derweil Hyballa beim 1. FC Bocholt nur viertklassig kickte. »In diesem Geschäft zählt Vitamin B mehr als Fachwissen«, weiß Hyballa, der »nach oben« - sprich in den Profibereich - will und diese Zielrichtung auch authentisch vorlebt.
Ab dem 1. Juli übernimmt Peter Hyballa zunächst für ein Jahr die A-Jugend-Bundesligamannschaft des VfL Wolfsburg. Als »Co« wird ihm dann Wolfsburgs langjähriger Profi Holger Ballwanz assistieren.

Artikel vom 17.05.2005