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Wer ist weniger blöd?
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Deutschland, deine Spitzenmannschaften.
Spitzenmannschaften? Welche denn? Wo sind sie, gibt's die?
Klar, der FC Bayern. Unantastbar. Unangefochten. Weit enteilt.
Aber was in der Ferne folgt, macht wenig Hoffnung, dass sich hierzulande für den Europapokal mal wieder ein zweiter Hochkaräter heraus schält. Die »Verfolger« des Meisters bekommen es kaum noch gebacken.
Schalke zittert sich mit vier Punkten aus sechs Spielen ebenso der Champions League entgegen wie der VfB Stuttgart, der sogar bei Absteiger Bochum floppte und von seinen letzten fünf Partien auch nur eine gewann. Double-Gewinner Bremen lässt gegen das abgeschlagene Schlusslicht SC Freiburg erst eine komplette Halbzeit verstreichen, bis er sich endlich seiner besseren Seiten besinnt.
Unterdessen schießen, siegen und singen die Bayern lustig und fidel weiter. Wahrscheinlich amüsierten sie sich am Samstag darüber, wie die Konkurrenz wieder Qualen litt, während sie sich vergnügt in Schale warfen. In welcher Reihenfolge sich die Mannschaften hinter München einsortieren dürfen, ist dabei nicht nur Sache eigener Stärke, sondern wird vor allem auch von den Schwächen der anderen bestimmt. Vor der letzten Runde bleibt daher nur eine Frage: Wer ist jetzt am wenigsten blöd?
Den Matchball für den millionenschweren Tabellenplatz zwei haben in Freiburg immer noch die Schalker, doch sind sie durch ein sportliches Schicksal in der Nachbarschaft gewarnt: Vor zwei Jahren verjubelte Borussia Dortmund mit einem erbärmlichen Saisonfinale gegen Absteiger Cottbus die Champions League. Alles ist schon einmal da gewesen, und besonders dieses Mal erscheint am 34. Spieltag alles möglich.

Artikel vom 17.05.2005