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Schwere Unruhen in Usbekistan

Protestegegen das Regimevon Präsident Karimow- Mehr als 100 Tote


Taschkent/Moskau (dpa). Das Militär der zentralasiatischen Republik Usbekistan hat einen Aufstand gegen die autoritäre Staatsführung blutig niedergeschlagen.
In dem islamistisch geprägten und dicht besiedelten Fergana-Tal im Osten des Landes schossen Soldaten in der Stadt Andischan am Freitagabend (Ortszeit) nach Augenzeugenberichten wahllos auf Menschen. Es seien hunderte Tote und Verletzte zu befürchten, berichtete der Anwalt Saidschachon Sainabitdinow. »Sowohl die Demonstranten als auch die Aufständischen, die sich in der Gebietsverwaltung verschanzt hatten, wurden aus gepanzerten Fahrzeugen, automatischen Waffen und Gewehren beschossen«, sagte er.
Der Angriff des Militärs richtete sich vor allem gegen das von bewaffneten Aufständischen besetzte Gebäude der Gebietsverwaltung. Zehntausende Demonstranten auf dem zentralen Platz von Andischan protestierten gegen einen umstrittenen Extremismus-Strafprozess und forderten den Rücktritt des autoritären Staatschefs Islam Karimow.
Die USA riefen beide Seiten in dem Konflikt auf, Gewalt zu vermeiden. Die usbekische Führung kooperiert eng mit den USA im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. In der früheren Sowjetrepublik sind unter anderem Soldaten aus den USA und Deutschland stationiert.

Artikel vom 14.05.2005