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Die Durchschnittsfamilie hat
3753 Euro Nettoeinkommen

Statistisches Bundesamt: Mit der Kinderzahl steigt auch die Sparquote

Wiesbaden (dpa/WB). Familienhaushalte haben durchschnittlich im Monat ein Netto-Einkommen von 3753 Euro zur Verfügung. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag zum Internationalen Tag der Familie am Sonntag mit. Als Familienhaushalte gelten Paare mit unter 18-jährigen Kindern. Kinderlose Paare verfügten im Untersuchungszeitraum über ein Durchschnittseinkommen von gut 3100 Euro.

Je nach Kinderzahl gibt es nach den Ergebnissen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS), die sich auf erste Halbjahr 2003 beziehen, allerdings deutliche Unterschiede. Während das Einkommen bei Paaren mit einem Kind bei 3256 Euro im Monat liegt, können Paare mit zwei Kindern (4026 Euro) auf 750 Euro mehr zurückgreifen. Paare mit drei Kindern bringen es auf 4364 Euro. Die Einkommensunterschiede ergäben sich nicht durch das Bruttoeinkommen, sondern vor allem durch die Unterstützungen des Staates wie Kindergeld und Steuervergünstigungen, hieß es beim Statistikamt.
Familien mit steigender Kinderzahl geben nach der Untersuchung geringere Anteile ihres Einkommens für den privaten Verbrauch aus. Bei Paaren mit einem Kind betrug der Konsumanteil 74 Prozent ihres ausgabefähigen Einkommens, bei Paaren mit zwei und drei Kindern jeweils 71 Prozent. Im ersten Halbjahr 2003 flossen bei den Familien im Schnitt monatlich 2742 Euro in den Konsum.
Mit höherer Kinderzahl steigt zugleich der Anteil des Einkommens, der auf die hohe Kante gelegt wird. Paare mit einem Kind sparten 12,4 Prozent ihres verfügbaren Einkommens, Paare mit zwei Kindern 15,3 Prozent und Paare mit drei Kindern 15,8 Prozent.
Deutliche Unterschiede zeigen sich auch beim Haus- und Grundbesitz. Anfang 2003 lebten im Schnitt 58 Prozent der Familien in den eigenen vier Wänden. Bei Paaren mit einem Kind lag der Anteil bei 47 Prozent, bei Paaren mit zwei Kindern wohnten fast zwei Drittel (64 Prozent) im eigenen Haus, bei Paaren mit drei Kindern waren es sogar fast drei Viertel (72 Prozent). Damit verfügten die Familien im Schnitt über ein Immobilienvermögen von 147000 Euro. Nur die Hälfte der kinderlosen Paare lebte in der eigenen Immobilie.
Die EVS wird alle fünf Jahre durchgeführt. Dabei werden etwa 0,2 Prozent aller privaten Haushalte in Deutschland befragt. Das sind insgesamt etwa 75 000 Haushalte, darunter etwa 15 000 Haushalte in den neuen Ländern und Berlin-Ost. Die EVS ist damit die größte Erhebung dieser Art innerhalb der Europäischen Union. Im früheren Bundesgebiet findet die Stichprobe seit 1962/63 statt, in den neuen Ländern und Berlin-Ost seit 1993. Seite 4: Leitartikel

Artikel vom 14.05.2005