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Von Manfred Matheisen

Bielefelder
Optik

Ermutigendes Zeichen


Der Karstadt-Handelskonzern befindet sich in schweren Wassern. Mit der Berufung Thomas Middelhoffs an die Spitze des Vorstandes soll die notwendige Sanierung vorangetrieben werden. Der ehemalige Bertelsmannchef hat in seiner ersten Pressekonferenz versichert, dass der Konzern nicht zerschlagen werde.
In Bielefeld setzt das Unternehmen nun mit der Komplett-Sanierung des Lebensmittelmarktes ein positives Zeichen. Zwar scheint der seit langem geplante »große Umau« des Hauses derzeit nicht auf der Tagesordnung zu stehen, aber die Investition von 1,5 Millionen Euro zeigt, dass dem Konzern das ostwestfälische Oberzentrum wichtig ist. Und das ist eine gute Nachricht. Für die Mitarbeiter, aber auch für die Stadt.
Ohne florierenden Einzelhandel - und die Warenhäuser spielen dabei eine bedeutende Rolle - sind lebendige, attraktive Innenstädte nicht denkbar. Das »Shoppen« gehört zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Um Verbraucher anzulocken, muss allerdings die Mischung stimmen: Fachgeschäfte und Kaufhäuser, Kneipen und Bistros, Flaniermeilen, auf denen es Spaß macht zu bummeln.
Bielefeld hat in den vergangenen Jahren seinen Stellenwert als Einkaufszentrum Nummer eins der Region ausgebaut. Mit der Sanierung der Altstadt soll nun noch das Sahnehäubchen aufgesetzt werden.
Alle diese Bemühungen laufen aber ins Leere, wenn die Menschen nicht konsumieren, sondern ihr Geld auf die hohe Kante legen, weil sie nicht wissen, was in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch auf sie zukommt.
Die »Großwetterlage« lässt sich von Bielefeld aus nicht beeinflussen, gewiss. Wenn aber ein Handelskonzern für die hiesige Niederlassung 1,5 Millionen Euro in die Hand nimmt, dann ist das allemal ermutigend.

Artikel vom 14.05.2005