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Lokale Gastronomie läuft Sturm

Scharfe Kritik an städtisch gefördertem Kulturzentrum der GAB


Bielefeld (WB). Mit scharfer Kritik hat der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband OWL (Dehoga) auf den Plan reagiert, mit öffentlichem Geld ein »Kultur- und Kommunikationszentrum Sieker« zu errichten. Den Neubau eines Saales mit 700 Sitzplätzen, Bühne, Café, Küche und Seminarräumen - vornehmlich von den 550 Bielefelder Vereinen zu nutzen - könne man nicht hinnehmen.
Das Projekt der Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (GAB) sei ein wettbewerbsverzerrendes Konkurrenzunternehmen, das die lokale Gastronomie in ihrem Kerngeschäft treffe«, schreibt der Dehoga an Oberbürgermeister Eberhard David. Seit Jahren sinke die Zahl der in der Gastronomie Beschäftigten; auch sieht der Verband bereits jetzt genügend Angebote für die Bedürfnisse der Vereine - von Kleinstbetreibern bis zur Schüco-Arena mit ihren 26 000 Plätzen.
Stadt und GAB-Geschäftsführer Franz Schaible werden in dem Schreiben aufgefordert, das Projekt nicht zu stützen; die Einschaltung von NRW-Städtebauminister Michael Vesper wird angekündigt.
Dehoga-Geschäftsführer Thomas Keitel und der Kreisvorsitzende Andreas Büscher vermuten, dass mit dem Kulturzentrum der »zweite Arbeitsmarkt« gestärkt werden soll, was zu Lasten der regulären sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ginge.
Die Stadt solle ihr Geld nicht einsetzen, um der Gastronomie Konkurrenz zu machen, sondern lieber die Infrastruktur verbessern - der Dehoga nennt als Beispiel die Sanierung maroder Straßen und Plätze wie Kesselbrink und Klosterplatz. Die Wilhelm-Bertelsmann-Straße beispielsweise sei nicht mehr gefahrlos zu nutzen.
Dem Schreiben beigefügt ist eine Liste mit 14 vereinsfreundlichen Angeboten. Sie nennt Hotels, Tagungszentrum Bethel, Stadtpalais und Stadthalle, Ravensberger Spinnerei, Nachtarena und andere.

Artikel vom 13.05.2005