13.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Parteitag der offenen Worte

Marcus Kleinkes mit 73,3 Prozent als CDU-Kreisvorsitzender bestätigt

Von Michael Schläger und
Bernhard Pierel (Fotos)
Bielefeld (WB). Es war ein Parteitag der offenen Worte, den die Bielefelder CDU gestern Abend in der Ravensberger Spinnerei abhielt. Dabei wurde Vorsitzender Marcus Kleinkes für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt.

Kleinkes erhielt 110 von 150 abgegebenen Stimmen, was einem Prozentsatz von 73,3 Prozent entspricht. 27 Delegierte stimmten gegen ihn, 13 enthielten sich. Bei der Wahl der beiden Stellvertreterinnen musste Annette Henrichsmeier, die erneut angetreten war, einen Dämpfer hinnehmen. Mit 74 von 147 Stimmen schaffte sie knapp die Mehrheit. Die Bielefelder CDU-Bundestagsabgeordnete Lena Strothmann, die für den nicht wieder kandidierenden Detlef Helling vorgeschlagen worden war, konnte 124 Ja-Stimmen verbuchen. Im Amt bestätigt wurde auch Schatzmeister Horst Annecke. Auf ihn entfielen 95 Ja-, 32 Nein-Stimmen sowie 14 Enthaltungen. Das entspricht einer Zustimmung von 67,4 Prozent.
In den Jahresberichten des Vorsitzenden und des Schatzmeisters hatte der Verlauf des Kommunalwahlkampfes und das »hinter den Erwartungen zurückgebliebene Ergebnis« (Kleinkes) eine wichtige Rolle gespielt. Der Vorsitzende ging noch einmal auf die schwierige Ratskandidatenkür in Dornberg ein und bedauerte die unklaren Mehrheitsverhältnisse, die jetzt im Stadtparlament bestünden.
Die Fehler des Kommunalwahlkampfes seien beim laufenden Landtagswahlkampf nicht wiederholt worden. Mit neuen Veranstaltungsformen sei die Union auf viel Zustimmung gestoßen. Kleinkes kündigte an, dass die Kreisgeschäftsstelle zu einem modernen Dienstleistungszentrum ausgebaut werden solle. Erfreut zeigte er sich über die Mitgliederentwicklung. 232 Neumitglieder konnten seit 2003 gewonnen werden, von denen 43 Prozent unter 40 sind. Zurzeit zählt die Union in Bielefeld 1600 Mitglieder.
Schatzmeister Horst Annecke sprach von einer angespannten Kassenlage. Der Kommunalwahlkampf habe Lücken gerissen, die aber bis zur Bundestagswahl 2006 wieder gefüllt sein sollen.
Die stellvertretende Vorsitzende Annette Henrichsmeier hatte in ihrer Bewerbungsrede für die Wiederwahl kritisiert, dass das Wahlteam im Vorfeld der notwenig gewordenen OB-Stichwahl »unglückliche Entscheidungen« getroffen habe. Der Gesamtvorstand sei nicht immer einbezogen worden.
Eine ernüchternde Bilanz der bisherigen Arbeit des neuen Rates zog CDU-Ratsfraktionschef Rainer Lux. »Dort wird seit bald einem Jahr alles von Rot-Grün blockiert.« Sozialdemokraten und Grüne hätten nicht das Wohl der Stadt im Auge, sondern ihnen gehe es vor allem um den Machterhalt in Bund und Land. Das zeige sich an »unsinnigen Anträgen« wie zuletzt den der Grünen zur Gentechnologie, der im Rat völlig fehl am Platz gewesen sei.

Artikel vom 13.05.2005