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Inspiration beim
Zwischenstopp

Maximilian Schell inszeniert Oper

Von Irmgard Schmidmaier
Wien (dpa). Eben wurde ein neuer TV-Film fertig, in dem Maximilian Schell ein weiser Priester ist. Schon inszeniert er auf Einladung von Placido Domingo eine Oper in Los Angeles. Danach steht ein Kinofilm mit Max von Sydow im Terminplan, außerdem wird er in einer Spiel-Dokumentation Albert Einstein verkörpern.
Alter interessiert nicht so: Maximilian Schell.Foto: teu

Dass er in diesem Jahr 75 Jahre alt wird, ist für Schell kein Grund, einen Gang zurückzuschalten. Dem Datum misst der vielseitige Schauspieler und Regisseur überhaupt keine Bedeutung zu: »Ich bin ja 1793 geboren, nicht 1930. Ich bin ein Vampir«, sagt er scherzhaft. Kurz vor den Proben zu seiner neuen Opernproduktion in Los Angeles legt er einen Zwischenstopp in seiner Geburtsstadt Wien ein. Nicht zuletzt aus professionellen Gründen. In Los Angeles wird er den »Rosenkavalier« inszenieren und hat sich für die Richard-Strauss-Oper Inspirationen aus Wien geholt.
Für seine Inszenierungen von Wagners »Lohengrin« 2001 an der gleichen Bühne erntete er viel Lob von Künstlerkollegen wie vom Publikum. Tenor Domingo lud ihn für eine weitere Inszenierung ein. Auch beim »Rosenkavalier« arbeitet Schell nun mit einem hochkarätigen Sänger-Ensemble um Alice Coote, Kurt Rydl, und Adrianne Pieczonka. Die musikalische Leitung liegt beim Star-Dirigenten Kent Nagano. Neben der Regiearbeit an Theater, Oper und im Film ist er jedoch der Schauspielerei treu geblieben. In dem Fernsehfilm »Die Liebe eines Priesters«, der am nächsten Donnerstag (ARD, 20.15 Uhr) ausgestrahlt wird, spielt er einen erfahrenen Geistlichen. Er begleitet einen jungen Kollegen (Erol Sander) in der schwierigsten Entscheidung seines Lebens: zwischen Berufung zum Priesteramt und der Liebe zu einer Frau.

Artikel vom 13.05.2005