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Das Programm sieht klotzig aus

Neue Ära in Moers mit Reiner Michalke - Jazz-Festival startet heute


Moers (dpa). Das Internationale New Jazz Festival in Moers erlebt die größte Zäsur in seiner Geschichte. Nach der 34. Auflage von heute an bis Pfingstmontag wird der musikalische Leiter und Gründer Burkhard Hennen Abschied nehmen und Reiner Michalke seine Nachfolge antreten. Der 49- Jährige ist Mitbegründer und Leiter des Kölner »Stadtgarten«.
Zurückhaltend äußerte sich der neue Festivalchef noch zur künftigen inhaltlichen Ausrichtung unter seiner Ägide. »Ich weiß nicht, ob ich das Festival besser machen kann. Zumindest will ich es anders machen, das habe ich vor«, sagte Reiner Michalke gestern.
»Klotzen und nicht kleckern«, könnte das Motto des 34. und letzten Programms Hennens lauten. Immerhin werden sechs Großorchester - angefangen vom Colin Towns Mask Orchestra aus England über das japanische Shimbusa Shirazu Orchestra bis hin zu den DJ Grazzhoppa's DJ Bigband aus Belgien - aufspielen. Insgesamt sind Musiker aus 19 Ländern für mehr als 20 Auftritte angekündigt. Die Europapremiere wird dabei das US-finnische Quartett KTU mit den beiden »King Crimson«-Mitgliedern Trey Gunn und Pat Masteletto am Eröffnungstag feiern. Erstmals in Europas wird auch die US-Formation Yohimbe Brothers die Besucher in die New Yorker Jazz-Szene entführen.
Weiterer Höhepunkt ist neben dem Bass-Projekt »Basco Nouveau« mit Jamaaladeen Tacuma auch der Auftritt des Tenor-Saxofonisten Odean Pope. Mit dem Projekt »Saifa« zollt der japanische Pianist Masahiko Sato seinem gelähmten Freund und Japans Freejazz-Legende Masahiko Togashi Tribut. Mit Femi Kuti (Nigeria) und Musikern aus Trinidad, Senegal und Äthiopien soll auch die »African Dance Night« wieder ein Publikumsmagnet werden.

Artikel vom 13.05.2005