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Schnelle Klärung der Trainerfrage

Nach dem letzten Eishockey-Vorhang soll Poss doch abgelöst werden

Innsbruck (dpa). Der Vorhang für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist gefallen - und offenbar auch für Greg Poss. Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) will nach dem Abstieg bei der Weltmeisterschaft in Österreich nun zwar doch eine schnelle Entscheidung in der Trainerfrage treffen.
DEB-Chef Hans-Ulrich Esken dementierte aber, dass Sportdirektor Franz Reindl bereits in Kürze als Nachfolger präsentiert werden soll. Esken und Reindl stand nach dem fünften Abstieg die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben. Derweil jubelte Aufsteiger Slowenien nach dem rettenden 6:2-Sieg über Österreich in Innsbruck und schrieb den letzten Akt der deutschen WM-Tragödie. Reindl sagte danach seinen geplanten Urlaub ab, Esken steckte einen Zeitrahmen von einer Woche für die Klärung der Trainerfrage ab.
Fest stehen die Gegner bei der B-WM 2006, sie heißen Frankreich, Japan, Großbritannien, Ungarn und dank russischer Einwanderer Exot Israel. Nur der Gruppen-Erste steigt auf. Als Ausrichter haben sich Frankreich und Japan beworben, als Favoriten gelten die Franzosen. Darüber und über den genauen Termin beschließt der Kongress des Eishockey-Weltverbandes IIHF heute. In der zweiten Staffel spielen Österreich, Polen, die Niederlande, Estland, Litauen und Kroatien.
Eine Rückkehr von Poss-Vorgänger Hans Zach an die deutsche Bande ist praktisch ausgeschlossen, weil die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) aus Neutralitätsgründen gegen eine Doppelfunktion wie bei Zach und Poss ist. Zach, der das Team 1998 nach dem Abstieg übernommen hatte, wollte seine Emotionen nach dem Debakel nicht preis geben, schimpfte aber: »Das müssen der Esken und der Poss verantworten und die Leute, die so großspurig waren und gesagt haben: Das mit der Doppelbelastung geht nicht. Jetzt haben sie's. Der Zach war ihnen unangenehm.« Seine Mannschaft seien die Kölner Haie, betonte der Bayer noch einmal.
Reindl attestierte Poss und der Mannschaft erneut akribische Arbeit, doch der Ex-Nationalspieler befand auch: »Es ist nur wichtig, was auf dem Eis passiert. Manchmal habe ich das Leuchten in den Augen der Spieler vermisst.«

Artikel vom 13.05.2005