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Kampa kürzt die Dividende

Fertighaushersteller zahlt 20 Cent

Von Edgar Fels
Minden (WB). Der Mindener Fertighaushersteller Kampa wird seinen Aktionären für das Geschäftsjahr 2004 eine Dividende in Höhe von 20 (Vorjahr: 30) Cent je Aktie auszahlen. Das hat die Hauptversammlung gestern in Minden beschlossen.

Grund für die Verringerung der Dividendenausschüttung ist das im Vergleich zu 2003 schlechtere Ergebnis des Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Jahresüberschuss war von 2,2 auf 1,0 Millionen Euro gesunken.
Angesichts der nach wie vor schwierigen Situation in der Branche - sowohl die Zahl der Baugenehmigungen als auch die fertig gestellten Wohnhäuser ist rückläufig - wird Kampa nach den Worten von Vorstandschef Dr. Bernd F. Pelz auch 2005 nicht das anvisierte Ergebnis von sechs Prozent vor Steuern erreichen. Gleichwohl sieht er das Unternehmen nach den 2002 eingeleiteten Restrukturierungen »für die Herausforderungen des Jahres 2005 gut gewappnet.« Angestrebt wird ein Umsatz in Höhe von 210 Millionen Euro, einschließlich der von der Haniel-Gruppe übernommenen Firma Hebel-Haus, mit der Kampa (mit Hebel 1050 Mitarbeiter, ohne Hebel 942) zu Beginn des Jahres den Einstieg in den Massivhausmarkt vollzog.
»Das Jahr 2005 ist bereits gelaufen«, sagte Pelz gestern vor etwa 250 Aktionären in der Mindener Stadthalle. Der Auftragsbestand von 155 Millionen Euro reiche für die nächsten sieben Monate. Auch der Monat April sei »vernünftig« gelaufen. Zusätzliche Aufträge im Mai und Juni könnten sich noch positiv auf das Ergebnis in diesem Jahr auswirken.
Viel wichtiger ist für Pelz bereits der Ausblick auf 2006 und damit verbunden die Frage nach der Entwicklung des derzeit schwachen Wohnungsbaumarktes. Dies sei das größte Risiko, sagte Pelz. Eine zentrale Bedeutung kommt dabei Hebel-Haus zu. Pelz: »Darin sehen wir eine unternehmerische Chance.« Gleichwohl werde der Kauf Kampa im laufenden Jahr noch belasen.
Eine Enttäuschung sei die Entwicklung der Kampa-Aktie. Offenbar fehle den Analysten »die Story« bei dem Mindener Unternehmen, mutmaßt Pelz, dessen Mandat bis 2007 verlängert wurde. Ein weiterer Grund für die aus seiner Sicht unterbewertete Aktie liege offenbar in der hohen Eigenkapitalqote (60 Prozent) von Kampa. »Die herunterzufahren, kommt aber nicht in Betracht.«
Kampa hat 2004 etwa 1200 Häuser errichtet, 14,3 Prozent davon im Ausland, vorwiegend in Österreich und in der Schweiz.

Artikel vom 13.05.2005