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Ein Geschenk
für den »Retter«

Gladbach macht mit Köppel weiter

Mönchengladbach (dpa). Nach einer Fußball-Saison voller Irrungen und Wirrungen plant Borussia Mönchengladbach den Neuanfang mit dem Liebling der Fans: »Retter« Horst Köppel ist nach Bekenntnissen der Club-Spitze einziger Kandidat für den Cheftrainer-Posten.

Und mit höchster Wahrscheinlichkeit bekommt Köppel heute zu seinem 57. Geburtstag das wertvollste Geschenk in Form eines Vertrags für die Bundesliga. »Ich kann mir vorstellen, dass wir uns schnell einig sind« - für den einstigen Gladbacher Meisterspieler Köppel scheint für die nahe Zukunft alles klar.
»Unser erster Mann ist Horst Köppel, es gibt keinen Christoph Daum und keinen anderen, mit dem wir gesprochen haben«, ließ sich Manager Peter Pander nach dem 0:0 gegen Hertha BSC und dem damit gesicherten Klassenverbleib in die Karten blicken. Präsident Rolf Königs versprach eine Entscheidung, »mit der die Fans zufrieden sein werden«. Die taten ihre Meinung lautstark und gut sichtbar kund: Die Gladbach-Anhänger unter den 53 466 Fans im ausverkauften Borussia-Park skandierten immer wieder, dass sie »den Trainer seh'n« wollten und ließen schriftlich wissen: »Retter Köppel muss bleiben.«
»Die Null steht für ihn«, gab auch Kapitän Jeff Strasser eine Vorlage an das Präsidium weiter. Mit Köppel als Verantwortlichem blieben die Mönchengladbacher Profis in fünf Spielen ungeschlagen und zudem ohne Gegentor. Strasser: »Die Mannschaft steht voll hinter dem Trainer, und ich denke, er wird bleiben. Das ist auch sein Wunsch, und er hat klar gesagt, er steht zur Verfügung.«
Die Wahrscheinlichkeit, dass Köppel weiter machen darf, ist groß. Sein schriftliches Exposé wird er zwar erst noch vorlegen. Nachgedacht und diskutiert hat er aber schon: »Ich habe klare Vorstellungen, und es wäre fahrlässig, darüber nicht zu reden.« Aber erst einmal verspürte Köppel, der 184 Spiele (38 Tore) für Borussia bestritten hat und fünf Mal Meister war, »riesengroße Erleichterung«, ohne überschwänglich zu werden: »Der Nicht-Abstieg ist ein netter Erfolg, aber groß feiern sollte man das nicht.«
Auch auf Seiten der Hertha-Profis war keinem nach einer Feier zumute: »Wir haben eine große Chance verpasst«, meinte Andreas Neuendorf. Mit einem Sieg hätten die Berliner auf einen Champions- League-Platz vorrücken können. Trainer Falko Götz gibt aber nicht auf: »Wir haben ein großes Finale und können das i- Tüpfelchen noch setzen.«

Artikel vom 17.05.2005