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Meisterlicher Abschied

Der FC Bayern feiert und verspricht den nächsten Titel

München (dpa). Die Meister-Zigarren waren noch nicht verglüht, das letzte Weißbier nicht geleert, da tönte Uli Hoeneß in bekannter Bayern-Manier vom nächsten Titel.
Der Manager des FC Bayern München nutzte die Feier zur 19. Meisterschaft nach dem glanzvollen Abschied vom Olympiastadion zur vollmundigen Ankündigung. »Ich kann versprechen, dass die Reise nach Berlin nicht vergeblich sein wird. Wir werden dort gewinnen«, sprach Hoeneß wie selbstverständlich von einem Sieg im Pokalfinale am 28. Mai gegen Schalke 04 und dem fünften Double der Klubgeschichte.
Ebenso unumstößlich gilt für Hoeneß, dass nationale Titel auf Dauer nicht genügen. Dem Auszug aus dem Olympiastadion soll schon in der kommenden Saison in der neuen »Allianz Arena« der große Angriff in der Champions League folgen. »Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr mit einem anderen Titel hier stehen werden. Das wird die Herausforderung für nächstes Jahr sein«, sagte Hoeneß unter dem Jubel von mehr als 15 000 Fans auf dem Marienplatz.
Durch den 6:3 (5:0)-Erfolg über den 1. FC Nürnberg hatte der FC Bayern mit seinem 560. Sieg einen meisterlichen Schlusspunkt unter 33 Jahre im Olympiastadion gesetzt. Nach acht Siegen in Serie hat Hoeneß Lust auf »Fußball Marke FC Bayern«: »Wir wollen immer oben stehen. Man muss sagen, dass diese Mannschaft Außergewöhnliches gezeigt hat - und auch Fußball, der Spaß macht. Die erste Halbzeit war supermeisterlich.« Für die nächsten Ziele braucht der FC Bayern laut Manager nicht einmal namhafte Verstärkung. »Eine Mannschaft muss wachsen. Ich habe das Gefühl, dass das hier passiert. Wir brauchen keine Wahnsinns-Transfers.«
Auch Trainer Felix Magath ließ sich zu rosaroten Prognosen hinreißen. »Ich bin stolz, dass ich beim FC Bayern bin. Es ist der beste Club der Welt. Ich verspreche, dass wird nicht der letzte Titel, den wir feiern.«
Das ohnehin schon ausgeprägte Selbstbewusstsein der Münchner hatte durch den Galaauftritt bei der Abschiedsparty im mit 63 000 Besuchern beim 1120. Fußball-Spiel nochmals ausverkauften Olympiastadion neue Dimensionen erreicht. Mit nun 14 Punkten Vorsprung vor der Konkurrenz kann am letzten Spieltag gegen den VfB Stuttgart sogar noch der Rekord von 16 Zählern aus dem Jahr 2003 geknackt werden. Roy Makaay (31./41./Foulelfmeter) entschied zudem mit seinen Saisontoren 20 und 21 das Duell mit Nürnbergs Marek Mintal (23 Tore) für sich und hat wieder Aussicht auf die Torjägerkanone.
Sebastian Deisler (44./78.) setzte mit seinem Doppelpack ein Zeichen für eine Nominierung für den Confederations Cup. Claudio Pizarro (8.) und Michael Ballack (24.) machten das torreichste Saisonspiel des Meisters perfekt. Die Gegentreffer durch Martin Demichelis (52./Eigentor) und Samuel Slovak (80./83.) konnten nur Bayern-Torwart Oliver Kahn »so richtig ärgern«.

Artikel vom 17.05.2005