Nominierung für Confed-Cup - Schweizer Siegenthaler wird »Chef-Spion« bis zur WM
München (dpa). Jürgen Klinsmann hat mit der Verpflichtung des Schweizers Urs Siegenthaler als Chef-Scout sein Betreuerteam für die Fußball-WM 2006 komplettiert. Nationalspieler Sebastian Deisler eröffnet der Bundestrainer zudem eine Chance im DFB-Team. Klinsmann hat sich entschieden, den 25 Jahre alten Mittelfeldspieler Bayern Münchens trotz geringer Einsatzzeiten für den Confederations Cup (15. bis 29. Juni) zu nominieren. »Er steht auf der Liste«, sagte der Bundestrainer. »Wir warten noch das Wochenende ab und werden uns dann mit den Bayern unterhalten«, sagte Klinsmanns Assistent Joachim Löw. Es gebe noch ein »klärendes Gespräch« mit Bayern-Trainer Felix Magath, der sich aber schon positiv geäußert hatte. »Es ist ein Riesenziel von Sebastian Deisler, wieder in die Nationalelf zu kommen. Das könnte ihm einen Schub geben«, betonte der FCB-Coach. Nach dem 33. Bundesliga-Spieltag werden von den DFB-Trainern noch einmal alle Erstliga-Coaches kontaktiert, die Kandidaten für den Confed-Cup in ihren Mannschaften haben. Man werde letzte Informationen über Fitness-Zustand, mögliche Verletzungen und Probleme der Spieler einholen, berichtete Löw. »Wir wissen bereits, wie unser Kader aussehen soll. Am Dienstag werden wir uns endgültig festlegen.« 23 Akteure dürfen nominiert werden für das Turnier, bei dem die DFB-Elf in der Vorrunde gegen Australien, Tunesien und Argentinien spielt. Die WM-Generalprobe bringe »nur Vorteile« für Deisler, betonte Löw. Er soll in den Vorbereitungsspielen gegen Nordirland (4. Juni) und Russland (8. Juni) und den maximal fünf Partien bei der Mini-WM den Spiel-Rhythmus finden, den er bei den Bayern auch in dieser Saison nur sporadisch erhielt. Deisler hat sein 22. und bislang letztes Länderspiel am 9. Oktober 2004 in Iran bestritten. Der Confed-Cup wird auch für den neuen Chef-Spion des DFB zum ersten Arbeitseinsatz. Der Schweizer Siegenthaler (58) wird zunächst bis zur WM als Beobachter internationaler Spiele tätig sein. Er spielte von 1963 bis 1982 für den FC Basel, Xamax Neuchatel und Young Boys Bern. Als Trainer war er von 1986 bis 1988 für die Schweizer Nationalmannschaft mitverantwortlich. Außerdem trainierte er Basel und den FC Toulouse. Der gebürtige Baseler schloss 1976 in der Schweiz seine Trainer-Ausbildung ab. Er ist auch Inhaber der UEFA- und der deutschen Fußball-Lehrer-Lizenz. In der Schweiz war er über 20 Jahre lang mitverantwortlich für die Trainerausbildung. Von 1992 bis 2002 betreute er auch Fortbildung-Maßnahmen der FIFA.
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