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Schalke hat noch
zwei Endspiele

Derby gegen Borussia Dortmund

München (dpa). Vor den letzten 180 Minuten der 42. Bundesliga-Saison sind fast alle wichtigen Entscheidungen gefallen - bis auf die Verteilung der Plätze im Europacup. Und das garantiert »Endspiel-Stimmung«.Trainer Rangnick: Schlüsselspiel für die Schalker.
Klar ist: Die Bayern dürfen zum 19. Mal ihre Ehrenrunde mit Meisterschale laufen, dazu sagen sie gegen den 1. FC Nürnberg nach 751 Spielen »servus Olympiastadion«. Und am Gang des VfL Bochum und von Hansa Rostock in die Zweitklassigkeit zweifelt keiner mehr. Doch insgesamt vier Derbys und das Getümmel um die Teilnahme am finanzträchtigen internationalen Geschäft sorgen für Unterhaltungswert.
Zwei der vier »Nachbarschafts«-Duelle haben es in sich. Für Schalke 04 geht es gegen Borussia Dortmund um die direkte Champions-League-Qualifikation, für den BVB, der seit fast sieben Jahren nicht mehr gegen Königsblau gewonnen hat, um die letzte UEFA-Cup-Chance und am Ende vielleicht um die Krönung einer exzellenten Rückrunde. Hannover 96 schielt gegen den Hamburger SV auf die Teilnahme am UI-Cup, während der Gast mit »Muntermacher« Thomas Doll unbedingt noch in den UEFA-Pokal will.
Schalke kann sein sportliches Schicksal im Kampf mit den Verfolgern VfB Stuttgart (in Bochum) und Hertha BSC (bei Borussia Mönchengladbach) in »zwei Endspielen«, so Manager Rudi Assauer, in die richtigen Bahnen lenken. »Das ist ein Schlüsselspiel. Und wir haben den Schlüssel selbst in der Hand«, sagte Schalke-Chefcoach Ralf Rangnick vor dem 125. Revier-Derby. Für Angreifer Ebbe Sand hat die Auseinandersetzung signifikante Relevanz, »dafür gehen wir an die Grenze«.
Hertha-Trainer Falko Götz wird in Mönchengladbach ein Ohr nach Bochum richten, wo sein Stuttgarter Kollege Matthias Sammer mit dem Team des VfB um das Erreichen der »Königsklasse« kämpft. »Alle haben nur ein Ziel. Nämlich den VfB so weit vorn wie möglich zu sehen«, setzt sich Sammer unter Druck. Götz dagegen geht die finale Phase gelassen an: »Wir haben den UEFA-Cup fast sicher, das sollte Sicherheit und Selbstvertrauen geben - und nach oben ist alles möglich.«
Thomas Doll wird in Hannover ebenfalls »ganz ruhig auf der Bank Platz nehmen. Ich möchte nicht zu sehr spekulieren, was wäre wenn?« Doch eines verhehlte Doll nicht: »Der HSV lechzt nach internationalem Fußball.«

Artikel vom 14.05.2005