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Mit mehr Arbeit
aus der Krise

CDU-Chef Jürgen Rüttgers in OWL

Von Peter Schelberg
Herford/Halle (WB). »Lassen Sie uns gemeinsam die Ärmel aufkrempeln und dafür sorgen, dass Nordrhein-Westfalen wieder in der ersten Liga spielt.« Diesen Appell richtete Dr. Jürgen Rüttgers gestern Nachmittag an die 400 Besucher der CDU-Wahlkundgebung auf dem Neuen Markt in Herford.
Optimistisch: Jürgen Rüttgers. Foto: Hannemann

Gemeinschaftssinn und soziale Partnerschaft statt Klassenkampf seien das bessere Rezept für die Zukunft des Landes, betonte der Spitzenkandidat der Christdemokraten, der zuvor bereits in Halle (Kreis Gütersloh) Station gemacht und dort den zügigen Weiterbau der A33 gefordert hatte. »Genug ist genug - die müssen weg nach 39 Jahren an der Regierung«, zog Rüttgers in seiner knapp 40-minütigen Rede eine Negativbilanz sozialdemokratischer Politik in Berlin und Düsseldorf. Der 53-Jährige zeigte sich überzeugt von einer breiten Wechselstimmung im Land. Mehr Wachstum und auch mehr Beschäftigung seien jetzt nötig, stellte der CDU-Kandidat klar und sparte dabei bittere Wahrheiten nicht aus: »Wir werden angesichts der Krise wieder mehr arbeiten müssen - für dasselbe Geld.« Die Arbeitskosten in Deutschland seien zu hoch geworden. »Was wir brauchen, ist außerdem ein einfacheres Steuerrecht, so wie es Friedrich Merz entworfen hat.«
Dem SPD-Regierungschef warf Rüttgers vor, während seiner Amtszeit 32 Milliarden Euro Schulden angehäuft zu haben: »Eine Riesenerblast, es ist unmoralisch, der folgenden Generation einen solchen Schuldenberg aufzubürden.« Die Steinkohlesubvention müsse bis 2010 halbiert, die Landschaftsverschandelung mit Windkraftwerken gestoppt werden, forderte der Rüttgers ebenso wie eine neue Bildungsoffensive. Abiturienten in NRW müssten bis zur Reifeprüfung eineinhalb Jahre Unterrichtsausfall hinnehmen: »Da ist etwas faul in unserem Land.«

Artikel vom 13.05.2005