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Gesund auf Balkonien

Spaß für alle auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten

Von Larissa Kölling
Bielefeld (WB). Im Frühling bekommen viele Wohnungen ein Extra-Zimmer: Balkon, Terrasse oder Garten werden zum Lieblingsplatz. Alles grünt und blüht und lädt zu Spiel, Spaß und Geselligkeit ein. Nach den alten »Bauernregeln« sind um den 15. Mai die Tage der »Eisheiligen« vorbei. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es dann keine Nachtfröste mehr -Êund der Gartenlust steht nichts mehr im Weg. Doch vor dem Vergnügen kommt erst einmal die Arbeit...

Im Garten hat der Mensch die Möglichkeit, seine Zeit aktiv und selbstbestimmt zu gestalten und daraus sein persönliches Glück zu ziehen. Gartenarbeit verbindet Aspekte wie Nutzwert, Träumerei und Erholung sowie Fitness und Gesundheit. Eine Studie im Auftrag der CMA (Centrale Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft) hat ergeben, dass etwa 40 Prozent der Gartenbesitzer während der Saison täglich im Garten arbeiten, weitere 20 Prozent immer noch (fast) jedes Wochenende. Dennoch wird fast nie über »zu viel Arbeit« geklagt. Im Gegenteil: Gartenarbeit wird mehrheitlich als Entspannung gesehen. Ein Drittel der Gartenbesitzer betont sogar: »Gärtnern gibt mir Energie.«
Für viele Menschen ist die Beschäftigung mit Pflanzen, Sträuchern und Bäumen, das Säen, Pflegen und Ernten im Garten nach der Arbeitszeit oder am Wochenende ein guter Ausgleich zum Berufsalltag. Die Arbeit im Freien stärkt das Herz-Kreislauf-System und hält fit, schützt vor Osteoporose und kann sogar Depressionen und Ängsten vorbeugen.
Gartenarbeit, egal ob der Rasen gemäht, die Hecke geschnitten, Äste gehäckselt oder das Obst geerntet wird, kann aber auch mit Gefahren für die Gesundheit verbunden sein. Von Schnittverletzungen über Hautreizungen bis hin zum Bandscheibenvorfall - die Gartenarbeit hat durchaus ihre gesundheitlichen Risiken. »Unfallstatistiken belegen leider, dass die Gefahren bei solchen Tätigkeiten unterschätzt werden«, so Frank-Michael Pietzsch, Thüringer Minister für Soziales, Familie und Gesundheit. »Schon mancher wohlverdiente Feierabend und manches lang ersehnte Wochenende wurden durch Unfälle bei der Gartenarbeit getrübt.« Für die Gartenarbeit sollte man sich aber nicht nur richtig ausrüsten und mit den Geräten fachgerecht umgehen. Wer sich viel im Freien aufhält sollte auch regelmäßig seinen Impfschutz kontrollieren.
Sieben Tipps für mehr Sicherheit im Garten:
1. Denken Sie an Ihren Tetanus-Schutz. Bei der Gartenarbeit verletzt man sich leicht; selbst kleinste Hautwunden können zu einer Infektion mit den Bakterien führen. Überprüfen Sie daher den Impfschutz, die Tetanus-Impfung soll nach den neuen Impfempfehlungen alle zehn Jahre gemeinsam mit der Diphtherie-Impfung (Kombinationsimpfstoff) wiederholt werden. Nach dem 60. Lebensjahr müssen diese beiden Auffrischungsimpfungen allerdings schon alle fünf Jahre gegeben werden.
2. Schützen Sie sich vor Zecken - sie lauern auch im Garten! Zecken können FSME und Borreliose übertragen. Benutzen Sie Insektenschutzmittel, tragen Sie helle Kleidung (darauf sind die Tiere besser zu sehen) mit langen Beinen und Ärmeln. Kontrollieren Sie Ihren Körper jeden Abend auf Zecken.
3. Arbeiten Sie gelenk- und rückenschonend. Vermeiden Sie gebückte Arbeitshaltung, nutzen Sie Hebe- und Trage-hilfen für den Transport von schweren Gegenständen. Im Fachhandel gibt es spezielle Knieschoner und Sitze für die Gartenarbeit.

Artikel vom 20.05.2005