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Bau fürchtet Abbau von 34000 Stellen

»EU-Osterweiterung ist zu früh gekommen«

Berlin (dpa). Am Bau werden in diesem Jahr vermutlich wieder mehrere zehntausend Arbeitsplätze verloren gehen. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) fürchtet in der krisengeschüttelten Branche den Abbau von nochmals 34000 Stellen.

Im Jahresdurchschnitt wären im Bauhauptgewerbe dann nur noch 733000 Menschen beschäftigt. Auch bei Umsatz und Investitionen wird wieder ein Minus erwartet. Die negative Entwicklung führte Verbandspräsident Arndt Frauenrath gestern in Berlin auch auf die härtere Konkurrenz aus Osteuropa sowie die Schwarzarbeit zurück.
Für die Bauwirtschaft sei die EU-Osterweiterung vor einem Jahr »zu schnell und zu früh gekommen«, sagte Frauenrath. »Deutschland war darauf nicht vorbereitet.« Die Warnungen aus der Wirtschaft seien von der Politik nicht beachtet worden. Massive Kritik äußerte der Verband auch an den Arbeitsmarkt-Reformen der rot-grünen Bundesregierung. Die Einführung von Ich-AGs und Ein-Euro-Jobs habe »nur dazu geführt, dass sich die Lohn-Preis-Spirale weiter nach unten dreht«.
Unterdessen hat Deutschlands größter Baukonzern Hochtief einen glänzenden Start ins Geschäftsjahr 2005 hingelegt. Der Gewinn soll um mehr als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr steigen, teilte die Hochtief AG gestern in Essen mit. Der Konzern wachse insbesondere in den ertragsstarken Feldern wie Airportmanagement und Finanzierung, Bau und Betrieb öffentlicher Gebäude, hieß es. Im 1. Quartal stieg der Gewinn im Jahresvergleich von 6,5 auf 28,1 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte auf 2,597 (Vorjahr: 2,513) Milliarden Euro.

Artikel vom 12.05.2005