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Stimme gehörte
zum Samstag

Sportreporter Kurt Brumme ist tot

Köln (dpa). Der Sportreporter Kurt Brumme ist tot. Er starb, wie erst gestern bekannt wurde, bereits am vergangenen Montag mit 82 Jahren in Köln.

1947 war Brumme zum damaligen NWDR gekommen. 25 Jahre lang - von 1963 bis zu seinem Ruhestand 1988 - war er Leiter der Sportredaktion beim WDR-Hörfunk. Seine Spezialgebiete waren Fußball, Boxen und Radsport. Seine Reportagen vom Faustkampf machten sogar auf Muhammad Ali (früher nannte er sich Cassius Clay) Eindruck: Der »Größte« schenkte Brumme ein Paar handsignierter Boxhandschuhe und nannte ihn »the voice of Germany«.
»Die Nachricht von seinem Tod hat uns sehr berührt«, sagte WDR- Intendant Fritz Pleitgen gestern. »Kurt Brumme war ein ganz Großer des deutschen Sport- und Rundfunk-Journalismus' der Nachkriegszeit.« Seine Stimme habe wie selbstverständlich zum Samstagnachmittag gehört, wenn sie bis in die späten 80er Jahre die Bundesliga in die Wohnzimmer gebracht habe. Das Publikum habe ihn dafür verehrt. Brumme, der journalistisch wie auch menschlich ein Vorbild gewesen sei, war fast 41 Jahre für den Sport im WDR-Hörfunk tätig.
Der am 4. Februar 1923 in Köln geborene Brumme kam 1947 von den »Aachener Nachrichten« zum damaligen NWDR. Sechs Jahre später wurde er 1. Sportreporter. 1958 erhielt er den Deutschen Fernsehpreis. Im November 1963 wurde er Abteilungsleiter Sport im WDR-Hörfunk. Brumme, der viele Auszeichnungen erhielt, war auch Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, den er 1981 erhielt.
Brumme bestritt insgesamt 6000 Sportsendungen in Hörfunk und Fernsehen, berichtete sechs Mal von Olympischen Spielen und Fußballweltmeisterschaften, von unzähligen nationalen, europäischen und weltweiten Boxmeisterschaften und vielen Rad-Weltmeisterschaften.
Auch nach seiner Pensionierung 1988 engagierte sich Brumme weiter in der Ausbildung junger Sportjournalisten. Er lebte bis zuletzt mit seiner Frau in Köln, trieb regelmäßig Sport und besuchte die Spiele des 1.FC Köln im Müngersdorfer Stadion.

Artikel vom 12.05.2005