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Gsell-Freund erringt Sieg

Strafmaß halbiert


Nürnberg (dpa). Im Berufungsprozess gegen einen Jugendfreund der Arztwitwe Tatjana Gsell hat das Landgericht Nürnberg-Fürth das Strafmaß fast halbiert. Es verurteilte den vom Dienst suspendierten Staatsanwalt gestern wegen gemeinschaftlich versuchten Versicherungsmissbrauchs zu nur noch acht Monaten Haft auf Bewährung. Vom Vorwurf des Vortäuschens einer Straftat im Zusammenhang mit einem fingierten Überfall auf Tatjana Gsells Ehemann, den Schönheitschirurgen Franz Gsell, wurde er freigesprochen. Der Verteidiger sprach von einem »Etappensieg«, kündigte jedoch Revision an. Er will einen kompletten Freispruch.
Der 34-jährige Ex-Freund von Tatjana Gsell war in erster Instanz zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten sowie einer Geldbuße von 3000 Euro verurteilt worden. Er streitet aber alle Vorwürfe ab. Das Amtsgericht hatte es als erwiesen angesehen, dass der Ex-Staatsanwalt aus Hof im Januar 2003 maßgeblich daran beteiligt war, einen Überfall auf Tatjana Gsells 76-jährigen Ehemann vorzutäuschen. Bei der Tat wurde der Schönheitschirurg unter ungeklärten Umständen verletzt und starb im März 2003 an den Folgen.

Artikel vom 12.05.2005