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Held zwischen Schlägern

Action-Spektakel »Unleashed - Entfesselt« mit Jet Li


Kampfsklaven in Schottland, leibeigene Schläger in der Arena: In diesem Film nach einem Drehbuch von Luc Besson werden die Fight-Clubs zum futuristischen Pop-Spektakel.
Der Zweikampf im Freestyle hält nach wie vor die Massen in Atem. Die Faszination dieses Sports schlägt sich in zahlreichen Filmen nieder, die jede Möglichkeit nutzen, Kämpfe zwischen Männern verschiedener sportlicher Herkunft schön ausführlich in ihrer Handlung unterzubringen.
Um ungestört zusehen zu könne, nimmt amn am besten in der Arena Platz, das wussten schon die Römer. Und so geht es in »Unleashed - Entfesselt« genau dorthin zurück: in die Arena, zu Kämpfen zwischen Sklaven, die eigens für den Kampf trainiert werden, zu Menschen mit Halsbändern aus Metall.
Schauplatz der Handlung ist Glasgow, und einer der Kampfsklaven ist Jet Li. Die Stadt ist dramatisch verwahrlost, und der Mann ist schnell und akrobatisch - er garantiert ein wenig Ablenkung von der Tristesse des Alltags. Jet Li ist ein Held unter den Schlägern und sensibel obendrein.
Vorerst jedoch er in einem Käfig im Keller gehalten, in Lumpen und an ein Halsband gekettet. Außer für die Kämpfe, bei denen es um hohe Wettgewinne geht, benutzt ihn sein Besitzer gelegentlich als Boten - um Schulden einzutreiben oder um Menschen einzuschüchtern. Bis eines Tages ein Autounfall Jet Lis trübes Dasein verändert.
Jet Li verliert dabei seinen Herrn, allerdings weiß er nicht so recht, was er mit seiner Freiheit anfangen soll. Zum Glück trifft er einen blinden Klavierstimmer mit achtzehnjähriger Stieftochter (Kerry Condon), und dieses Paar nimmt sich seiner liebevoll an: Der Vater (Morgan Freeman) führt ihn in die Wunder der Musik ein, die Tochter zeigt ihm die Vorteile guter Tischmanieren. Aber die Vergangenheit schläft nie, und Jet Lis Kämpfe sind noch nicht alle bestanden. Dafür sorgt schon Bessons Drehbuch, das die Geschichte zwischen Herzschmerz und harter Action pendeln lässt: Kampfsport auf französisch sozusagen, mit dem »Oscar«-prämierten Morgan Freeman als sanftem Gegengewicht zum entfesselten Jet Li.

Artikel vom 12.05.2005