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Das Vorbild
heißt FC Bayern

Kölns Pläne mit dem neuen Trainer

Köln (WB/dpa). Als Wolfgang Overath am 14. Juni 2004 Präsident des 1. FC Köln wurde, hatte der Fußball-Weltmeister von 1974 für den soeben zum dritten Mal abgestiegenen Club eine ehrgeizige Vision: Es sollte bald steil aufwärts gehen.

In vier, fünf Jahren will der Verein jetzt wieder auf der internationalen Bühne mitspielen. Doch die erste Pflicht, die Overath dem Team damals auferlegte, war der sofortige Wiederaufstieg: »Dieser erste Schritt war nicht einfach, weil ich gesagt habe, wir müssen, wir wollen und wir werden aufsteigen. Damit habe ich die Mannschaft unter Druck gesetzt«, sagte Overath.
Jetzt sieht der 61-Jährige seine Vision langsam zur Realität werden: Mit der Verpflichtung von Trainer Uwe Rapolder (bisher Arminia Bielefeld) für Huub Stevens und dem Halten des Kölner »Eigengewächses« Lukas Podolski soll die Zeit des »Fahrstuhl-Fahrens« vorbei sein: »Der FC Bayern München muss für uns das große Vorbild sein.«
Dabei erklärte Overath den 19-jährigen Podolski trotz des jüngst geäußerten Interesses von Bayern München selbst bei Höchstgeboten erneut für unverkäuflich. Der FC-Präsident: »Lukas hat einen Vertrag bis 2007, der steht.« Der Nationalstürmer habe auf die Menschen und auf die Region eine unheimlich starke Ausstrahlung: »Es passt schlecht zusammen, wenn wir sagen, wir bauen auf junge Leute und verkaufen dann den Ersten. Wir werden alles versuchen, ihn zu halten«, erklärte der in Siegburg lebende Overath. Zudem müssten nach dem Aufstieg »drei, vier gute Spieler dazu kommen«. Unter den Neuen werde aber keiner sein, bei dem man sage, »na, vielleicht schafft er es«.
Overath will für das Erstliga-Jahr »fertige« Spieler verpflichten, ohne den Club dabei finanziell zu gefährden: »Wir werden keine Risiken eingehen und den Verein verschulden. Wir sind frei von Schulden, und das ist eine Superleistung. Aber wir sind damit auch drei Mal abgestiegen.«

Artikel vom 12.05.2005