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Studie zu Welt-Zwangsarbeit 2005

Buhmann Deutschland


Manipulateure und Stimmungsmacher kommen häufig auf leisen Sohlen daher. Stundenlang verbreiteten am gestrigen Vormittag Radio- und Fernsehsender zunächst die Meldung, weltweit müssten 12,3 Millionen Menschen Zwangsarbeit verrichten - mit dem nebulösen Zu- satz, dass es dergleichen »auch in Deutschland« gebe. Erst am frühen Nachmittag wurde dann die Nachricht nachgeschoben, dass hierzulande schätzungsweise 15 000 Menschen angeblich sogar »unter sklavenähnlichen Bedingungen« beschäftigt würden.
Das Strickmuster ist geläufig. Man - in diesem Fall die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in Genf - stellt, geschickt dosiert, pauschal Erschreckendes möglichst anklagend in den Raum, geißelt die plötzlich ganz furchtbar böse »Globalisierung«, und flugs findet sich selbst Deutschland unversehens fast auf einer Stufe mit Elendsländern der Dritten und Vierten Welt wieder.
Damit nicht genug. Beinahe als wäre es eine Auftragsarbeit, entlastet der Verfasser der ILO-Studie unseren Außenminister Joseph Fischer. Nein, nein, dessen Visa-(Gießkannen-)Praxis begünstige weder Zwangsprostitution noch Zwangsarbeit in Deutschland. Wer auch das noch glaubt... Rolf Dressler

Artikel vom 12.05.2005