Verwaltung sieht keinen Bedarf für ein innenstadtnahes Angebot
Bielefeld (bp). Die Verwaltung sieht keinen Handlungsbedarf, die Politiker im Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss dagegen schon. Zumindest teilweise. Ein so genannter Wohnmobilhafen, ein Platz, auf dem Menschen, die mit dem Camper oder Wohnmobil unterwegs sind, ein oder zwei Nächte Station machen können, sei in Bielefeld nicht erforderlich, weil Bielefeld eben keine »hochfrequentierte Touristenstadt« sei. So der Standpunkt der Verwaltung. Hartmut Meichsner und Klaus Weise (beide CDU) machten darauf aufmerksam, dass jeder Wohnmobilplatz statistisch pro Tag 90 Euro an Kaufkraft in die Stadt bringe. Horst Schaede (SPD) dagegen meinte, Wohnmobilisten seien am besten auf den Campingplätzen in Quelle und Schröttinghausen aufgehoben: »Durch Beschilderung muss allerdings von der Autobahn aus darauf aufmerksam gemacht werden.« Für Rainer Hahn (Grüne) böte sich als »Übernachtungsplatz« der Park & Ride-Platz an der Stadtbahnendhaltestelle Senne an: »Von da aus kann man mit der Bahn in die City fahren.« Für Hartmut Meichsner und Alexander von Spiegel (BfB) ist ein solcher Platz viel zu abseits gelegen. Meichsner: »Wohnmobilisten wollen die Stadt besichtigen - und das sollen sie ja auch.« Er erinnerte an den Hermannslauf, der zahlreiche Wohnmobilfahrer angezogen habe: »Die haben natürlich an der Sparrenburg übernachtet.« Er könnte sich einen Wohnmobilhafen auf dem Parkplatz Johannisberg vorstellen: »Dort ist zudem der Kiosk, der Platz liegt innenstadtnah, und er sollte, wie in anderen Städten üblich, für ein oder zwei Nächte gebührenfrei sein.« Nicht infrage kämen dagegen Kesselbrink und Radrennbahn. Die Verwaltung wurde gebeten, sich noch einmal - auch in Absprache mit der Bielefeld Marketing - Gedanken über einen Wohnmobilhafen zu machen. Klaus Weise zur Dringlichkeit des Vorhabens: »Die Zahl der Wohnmobilisten nimmt ständig zu.«
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