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In Duisburg ging
die Sonne auf

MSV-Aufstiegsfeier bis zum Morgen

Duisburg (dpa). Als die Morgensonne schon längst über dem Niederrhein aufgegangen war, hatten Spieler und Fans noch immer nicht genug. Ausgelassen und euphorisch feierte der MSV Duisburg bis in den Dienstagmorgen hinein den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga, der zuvor mit einem 1:0 (1:0)-Erfolg bei Eintracht Frankfurt perfekt gemacht wurde.

»Das ist echter Wahnsinn. Wir haben es endlich geschafft«, schrie Stürmer Abdelaziz Ahanfouf, der bereits in der 9. Minute mit seinem 17. Saisontor den Siegtreffer erzielt hatte, seine Freude heraus.
8000 Fans waren anschließend in die MSV-Arena gekommen, um das Team nach dessen Heimkehr um 2.15 Uhr mit Feuerwerk zu empfangen. Nach dem Abstieg im Mai 2000 mussten die Duisburger fünf Jahre auf diesen Moment warten. »Wir haben es oft vergeblich versucht, diese Saison hatten wir aber die Typen für die big points im Team«, sagte Andreas Voss, der auf die im vergangenen Sommer verpflichteten Mitspieler Ivica Grlic, Dirk Lottner und Keeper Georg Koch anspielte.
Für das Bundesliga-Gründungs-Mitglied ist es nach 1991, 1993 und 1996 der vierte Aufstieg. Jetzt scheinen die Bedingungen für einen längeren Verbleib ungleich besser. Erst vor drei Monaten konnte der Vorsitzende Walter Hellmich die hochmoderne 32 000 Zuschauer fassende MSV-Arena fertig stellen lassen.
»Damit sind wir mehr als konkurrenzfähig. Wir wollen uns auf Dauer in der Bundesliga etablieren«, sagte Hellmich. Bereits in dieser Saison wurde der Zuschauerschnitt auf 16 000 verdoppelt. »Das ist das Resultat harter Arbeit. Wir freuen uns, dass wir für unsere Bemühungen belohnt wurden«, sagte Trainer Norbert Meier. Der 45 Jahre alte Coach ist seit Januar 2003 beim MSV im Amt und war zuvor für die B-Junioren von Bayer Leverkusen verantwortlich. Beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach wurde der Norddeutsche in der Saison 1997/98 nach nur drei Monaten als Chef-Trainer wieder abgelöst.
Garant für den Aufstieg war die sattelfeste Abwehr um Keeper Georg Koch, der in Frankfurt einen Foulelfmeter von Alexander Meier parierte (35.). Mit bisher nur 29 Gegentoren stellt der MSV die beste Defensive der 2. Liga. Mit Markus Hausweiler (Borussia Mönchengladbach), Tobias Willi (SC Freiburg) und Razundara Tjikuzu (Hansa Rostock) stehen bereits drei Neuzugänge fest. Drei weitere Spieler sollen noch kommen, der Verein plant mit einem Etat von knapp 30 Millionen Euro.
Der 1. FC Köln und MSV sind am Ziel, vier Vereine kämpfen um den dritten Aufstiegsplatz.

Artikel vom 11.05.2005