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Dem Pfeifen auf
den Grund gehen

11. Tinnitus-Symposium in Horn-Bad Meinberg

Horn-Bad Meinberg (WB). Plötzlich ist es da: So ein Sausen und Brausen in den Ohren, das einfach nicht mehr aufhören will. Lärm und Stress können daran ebenso schuld sein wie Drehschwindel oder ein Hörsturz. Die Rede ist von Ohrgeräuschen - auch bekannt als Tinnitus.
Betroffene müssen wissen, dass es sich bei dem Pfeifen oder Summen zunächst einmal um ein Symptom handelt, das ähnlich wie Schmerz auf andere Ursachen hinweist. In den meisten Fällen sind Ohrgeräusche somit als Warnsignal zu verstehen, mit dem der Körper seine seelische oder physische Überforderung signalisieren will. Damit nicht nur das Symptom Tinnitus behandelt wird, sondern seine Ursachen, ist somit eine umfassende Diagnostik besonders wichtig.
Dauern die Ohrgeräusche über mehrere Wochen an, kann von einem chronischen Tinnitus gesprochen werden. Zwar schaffen es viele Betroffene mit dem Dauerton gut zu leben, doch kann er auch zu einer schweren Belastung des alltäglichen Lebens werden. Um zu vermeiden, dass der Tinnitus in Kombination mit Konzentrationsproblemen, Einschlafstörungen, Überempfindlichkeit bei lauten Geräuschen und depressiven Phasen zum »Lärm der Seele« wird, ist nach Ansicht der Deutschen Tinnitus-Liga eine gezielte Aufklärung notwendig. Patienten müssen lernen, dass ihre chronischen Ohrgeräusche nicht automatisch Leiden oder Krankheit bedeuten.
Denn wer in der Lage ist, seine Aufmerksamkeit anderen Dingen und Geräuschen zu widmen, der kann selbst dafür sorgen, dass der Tinnitus in den Hintergrund tritt. Das Symposium bietet theoretische wie praktische Hilfe. Von entsprechender Bedeutung ist das 11. Bad Meinberger Tinnitus-Symposium der Deutschen Tinnitus Liga e.V., das am 24. und 25. Juni im Kurgastzentrum Horn-Bad Meinberg stattfindet (Informationen im Internet unter: www.staatsbad-meinberg.de, www.tinnitus-liga.de).
Auf der hochkarätigen Veranstaltung in dem historischen Mineral- und Moorheilbad am Teutoburger Wald können sich Ärzte, Psychologen, Therapeuten und Betroffene unter anderem über neueste Forschungsergebnisse zu Behandlungsmethoden aus den USA, molekularbiologische Aspekte der Tinnitus-Entstehung sowie besondere Tinnitusformen und ihrer psychoakustischen Verarbeitung im Gehirn informieren. Zahlreiche Workshops zur Bewältigung von Tinnitus mit Musik, zu Atemtraining, Stressbewältigung, Entspannung mit Qigong, meditativem Bogenschießen, konzentrativer Bewegungstherapie und selbsthypnotischen Übungen runden das Angebot für Betroffene optimal ab.
Zum Sonderprogramm des für seine Tinnitus-Kompakt-Kur bekannten Staatsbades gehören darüber hinaus noch ein Nordic-Walking-Kurs im Moor und eine geführte Wanderung durch die herrliche Landschaft des Länderwaldparks Silvaticum.

Artikel vom 17.06.2005