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Obrigheim geht vom Netz

Atomkraftwerk war seit 1968 in Betrieb


Obrigheim (dpa). Als zweites bundesdeutsches Atomkraftwerk wird heute der Meiler im badischen Obrigheim abgeschaltet. Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) nannte die Stilllegung des Kernkraftwerks »ein Zeichen für einen Neuanfang«.
Das bereits seit 1968 arbeitende Atomkraftwerk Obrigheim ist das erste, das im Zuge des Atomkonsenses von Bundesregierung und Energiewirtschaft abgeschaltet wird. Das Kernkraftwerk Stade bei Hamburg wurde 2003 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt. Damit sind künftig noch 17 Atommeiler in Deutschland in Betrieb.
Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) bezeichnete gestern den Atomausstieg erneut als »eine wirtschaftspolitische Fehlentwicklung, die dem deutschen Arbeitsmarkt und dem Energiestandort schadet«.
Der Vorsitzende der Kerntechnischen Gesellschaft (KTG), Ralf Güldner, sagte auf der Jahrestagung seiner Organisation und des Atomforums in Nürnberg, auch in Deutschland sei seit einiger Zeit ein zunehmend sachlicher Umgang mit der Kernenergie zu spüren. Die Diskussion um eine langfristige Versorgungssicherheit und den Klimaschutz habe die Kernenergie so positiv wie seit Jahren nicht mehr ins Gespräch gebracht.

Artikel vom 11.05.2005