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Die Uni kommt den
Bürgern in die gute Stube

Studenten machen Sendungen für den Offenen Kanal


Bielefeld(sas). Vom Sommer an kommt die Universität den Bielefeldern in die gute Stube: Dann nämlich sollen im »Offenen Kanal Bielefeld« regelmäßig Fernsehsendungen ausgestrahlt werden, die in der heimischen Hochschule produziert wurden.
Seit 1998 gibt es das Bürgerfernsehen, seit drei Jahren hat es eine »kleine Lizenz«, wie Geschäftsführer Dirk Rehlmeyer es nennt, und speist Sendungen von Bielefeldern für Bielefelder in Wohnungen der BGW am Brodhagen ein. Bald aber werden 82 000 verkabelte Haushalte im Stadtgebiet die Produktionen des Offenen Kanals von 17 bis 21 Uhr empfangen können. Ein fester Sendeplatz - eventuell um 17.40 Uhr - soll für ein 20-minütiges Hochschulmagazin reserviert werden.
Die Pilotsendung dafür entsteht just in einem Seminar, an dem 20 Studenten der Medienpädagogik und -wissenschaft teilnehmen. Die Themen werden vielfältig sein, kündigt Studentin Ilona Mrozek, Redakteurin vom Dienst dieser Produktion an: Studiengebühren, neue Forschungsprojekte und das Jubiläum des Campus-Radios Hertz junior, dazu ein Studiogespräch mit Prof. Dr. Uwe Sander sowie Tipps und Termine.
Die zweite Sendung, so Fabio Magnifico, Uni-Dozent und Mitbegründer des Offenen Kanals, wird über die »Nacht der Klänge« in der Uni berichten, die dritte soll »Campus City« begleiten: Präsentationen der Uni in der Stadt. Nach der Erstausstrahlung wird es im Offenen Kanal zumindest zwei Wiederholungen des Uni-Magazins geben - vielleicht auch mehr. »Das hängt davon ab, wie voll wir den Kanal haben«, lacht Rehlmeyer.
»In nicht zu ferner Zukunft sollte einmal monatlich ein Beitrag aus der Uni und über die Uni kommen«, meint er. Und langfristig hofft er auf wöchentliche Sendungen. Das Audiovisuelle Zentrum der Hochschule gewährt den Studenten des Seminars »Uni macht TV« wichtige Hilfen: »Wir führen in den Gebrauch der Kamera ein, in die Technik des Schnittes, wir stellen Redaktionsraum und Videoschnittplatz«, erläutert Paul John, Leiter des AVZ-Medienlabors. Und weil die Studenten professionelles Arbeit lernen sollen, müssen sie sich auch um Erkennungsmelodie, Trailer, Einspieler, Dekorationen und vieles mehr kümmern. »Wir beginnen quasi bei Null.«
Medienpädagoge Prof. Dr. Uwe Sander sieht einen großen Bedarf an medienpraktischer Ausbildung; die Zahl der Interessenten, die mitmachen wollten, war groß. »Unsere Zielgruppe sind spätere Lehrer und Medienpädagogen im außerschulischen Bereich.« In einem zweiten Seminar unter dem Motto »Schüler machen TV« werden daher Studenten als »Medientrainer« fit gemacht: Sie sollen praktische Kompetenzen erwerben und anschließend mit Schülern in zweitägigen Projekten eigene Videos drehen.
Schulen, die Interesse haben, können sich beim Offenen Kanal, Telefon 260 98 11 melden.

Artikel vom 13.05.2005