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Hitze verändert vieles

Episodenfilm von Ulrich Seidl bei Arte


Arte, 22.40 Uhr: Für seinen Episodenfilm »Hundstage« wurde der österreichische Regisseur Ulrich Seidl mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Großen Preis der Jury in Venedig 2001. Jetzt ist das zwei Stunden lange Werk erstmals im Fernsehen zu sehen. Gedreht wurde in der Nähe von Wien in den heißen Sommern 1998, 1999 und 2000. Die Hitze heizt auch die Gemüter der Menschen auf, und ihre Stimmung schwankt zwischen Aggressivität und Apathie.
Zwischen der Autobahn, den riesigen Supermärkten und den Neubausiedlungen der Wiener Vororte begleitet die Kamera ein Dutzend ganz unterschiedlicher Menschen, die hier leben und arbeiten. Ein Rentner hat sich zu Hause eingeigelt und lässt seine Haushälterin für sich arbeiten. Ein geschiedenes Paar kommt nicht über den Tod seines Kindes hinweg. Eine Anhalterin raubt ihrer Umwelt den letzten Nerv mit ihrem Gerede über Charts und Besten-Listen. Im Laufe der Zeit nimmt nicht nur das Wetter extremere Formen an. Auch das Verhalten der Menschen verändert sich unter der Hitze dramatisch.
Neben zwei professionellen Schauspielern, Maria Hofstätter und Georg Friedrich, setzte Seidl überwiegend Laiendarsteller ein.

Artikel vom 11.05.2005