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Von Elektrosmog und
süßen Sphärenklängen

Mildes Urteil gegen strahlendes Radio Vatikan


Rom (dpa). Zwei Verantwortliche von Radio Vatikan, ein Pater und ein Kardinal, sind wegen Umweltverschmutzung durch elektromagnetische Strahlen zu zehn Tagen Haft verurteilt worden. Das Gericht setzte die Strafen allerdings zur Bewährung aus. Verurteilt wurden der Generaldirektor des Senders, Pater Pasquale Borgomeo, sowie der zuständige Kardinal Roberto Tucci.
Um die riesigen Antennenfelder für Kurzwellensendungen von Radio Vatikan vor den Toren Roms waren bis vor einigen Jahren Elektrosmog-Werte gemessen worden, die deutlich über dem gesetzlichen Limit lagen. Immer wieder hatte es Berichte über häufige Krebserkrankungen in der Gegend um die Stadt Cesano gegeben. Erst nach Protesten und politischem Druck gab Radio Vatikan nach und reduzierte die Strahlenbelastung.
Für erhebliches Aufsehen sorgten allerdings auch Berichte, wonach die elektromagnetischen Strahlen allerlei »Übernatürliches« in der Region bewirkten. Manche Anwohner schworen, dass die Stimme von Radio Vatikan ertöne, wenn sie ihren Kühlschrank öffneten. Andere hörten Sphärengesänge aus den Heizungsrohren. Über die Antennen in Cesano sendet Radio Vatikan Dutzende religiöse Programme in die ganze Welt.

Artikel vom 11.05.2005