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Kostenlose Entsorgung garantiert

Der Umweltbetrieb stellt sich auf das neue Elektrogeräte-Gesetz ein

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Elektroschrott kann von März kommenden Jahres an kostenlos beim städtischen Umweltbetrieb (UWB) abgegeben werden. Der UWB bereitet sich bereits jetzt auf die Neuregelungen aus dem »Elektro- und Elektronikgerätegesetz« vor.

Zurzeit sind noch fünf Euro fällig, will ein Verbraucher seinen alten Fernseher bei einem der UWB-Wertstoffhöfe an der Eckendorfer, an der Engerschen Straße oder am Senner Hellweg entsorgen. Kühlgeräte schlagen mit 12,50 Euro zu Buche. Nur Herde oder Waschmaschinen werden schon jetzt umsonst entsorgt. Mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes am 24. März 2006 gilt das für alle elektronischen Haushaltshilfen. So sieht es die neue gesetzliche Regelung vor. Das Gros der Entsorgungskosten müssen die Hersteller übernehmen, einen Teil aber auch die Kommunen.
»In Bielefeld wird das aber nicht zu Gebührensteigerungen führen«, versicherte Rainer Hempelmann, Chef der Stadtreinigung im UWB, jetzt im Werksausschuss. Dazu beitragen soll auch, dass der UWB die Weiterverwertung von Haushaltsgroßgeräten wie Herden oder Geschirrspüler zunächst selbst übernehmen will. Hempelmann: »Metallschrott bringt im Augenblick viel Geld.« Bei allen anderen Produktgruppen sind die Hersteller in der Pflicht.
1230 Tonnen Elektroschrott wurde im vergangenen Jahr vom UWB gesammelt. Im Gesetz wird mit mit vier Kilo je Einwohner gerechnet. »Danach könnten in Bielefeld etwa 1320 Tonnen zusammen kommen«, erläuterte Hempelmann Wahrscheinlich werde die Gesamtsumme aber schon jetzt überschritten, weil in Bielefeld außer dem UWB auch andere Einrichtungen wie etwa die GAB oder die Recyclingbörse schon bisher Elektronikschrott angenommen haben.
Hempelmann wies darauf hin, dass nach nach dem neuen Gesetz nicht nur Endverbraucher, sondern auch großen Handelsketten wie Saturn oder Media-Markt das kostenlose Entsorgungsangebot der Industrie nutzen könnten. Ein Abholsystem solle aber nicht eingerichtet werden. Hohe Stückzahlen müssten vor der Anlieferung angekündigt werden.
Im Werkausschuss wurde diskutiert, ob durch die Weiterverwertung der Gerät nicht auch zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Dafür sieht UWB-Chef Klaus Kugler-Schuckmann allerdings keine Chance: »Wir sammeln nur. Die Weiterverwertung ist nicht unsere Aufgabe.«

Artikel vom 10.05.2005